Bochum. Fast sieben Millionen Euro Überschuss will die VBW Bochum 2020 erzielen. Das geschieht auf Kosten von Mietern, kritisiert der Mieterverein.
Der Wirtschaftsplan 2020 des zum überwiegenden Teil städtischen Wohnungsunternehmens VBW steht auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses am Mittwoch (22. April). Der von der VBW anvisierte Jahresüberschuss in Höhe von gut 6,9 Millionen Euro steht dabei im Vorfeld bereits unter scharfer Kritik des Mietervereins.
"Vor allem in der aktuellen Situation kann die Politik dem eigentlich nicht mehr zustimmen", so Mieterverein-Sprecher Aichard Hoffmann zum geplanten Überschuss. "Viele Mieter haben wegen der Corona-Krise Schwierigkeiten, ihre Miete zu bezahlen, und etliche Wohnungsunternehmen - auch die VBW - haben versichert, vorerst auf Mieterhöhungen zu verzichten. Ohne weitere Mieterhöhungen sind solche Gewinnziele aber nicht zu erreichen."
2,4 Millionen Euro für die Stadt Bochum
Die VBW will wie im Vorjahr auch 2020 wieder drei Millionen Euro des Überschusses an ihre Anteilseigner ausschütten. 2,4 Millionen Euro davon gingen mittelbar über die Stadtwerke und die Sparkasse an die Stadt, so der Mieterverein.
Weitere Themen im Ausschuss, der von 15 Uhr an im Großen Sitzungssaal des Rathauses öffentlich tagt, sind u.a. die finanziellen Maßnahmen der Stadt im Kampf gegen die Auswirkungen der Corona-Krise und das Betriebskonzept für die Markthalle im künftigen Haus des Wissens.