Bochum. Wegen der Corona-Krise verzeichnet “Tierpark + Fossilium Bochum“ schon 100.000 Euro Umsatzeinbußen. Der Zoo sei bis zum Sommer handlungsfähig.
Corona hat das öffentliche Leben in ganz Deutschland zum Erliegen gebracht – auch in den Zoos. Der "Tierpark + Fossilium Bochum" ist seit dem 15. März für Besucher geschlossen. Seitdem hat der Zoo laut eigenen Angaben allein für den Monat März einen Umsatzverlust von 100.000 Euro zu verkraften. Denn außerhalb der Ferien besuchen zu dieser Jahreszeit im Regelfall 7500 Besucher pro Woche den Park.
„Diese Einnahmen durch Eintrittsgelder sowie Erlöse aus dem Verkauf von Zooshop-Artikeln und der Durchführung zoopädagogischer Veranstaltungen fallen nun weg. Abgesehen davon fallen für uns die ertragreichen Osterferien aus, in denen wir üblicherweise 15.000 Besucher pro Woche verzeichnen dürfen“, berichtet Zoodirektor Ralf Slabik.
"Tierpark + Fossilium Bochum" hat trotz Schließung wegen Corona hohe Kosten
Wie jeder andere Zoo sieht sich der Tierpark trotz Schließung mit weiterlaufenden, nicht unerheblichen Kosten konfrontiert, die sich in Bochum etwa auf 200.000 Euro im Monat belaufen. Slabik: „Mit der Stadt Bochum haben wir einen starken Partner, der uns in dieser Krise solidarisch zur Seite steht und uns unmittelbar finanzielle Unterstützung zugesagt und auch schon gegeben hat."
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Durch eine Sondervorauszahlung des jährlichen städtischen Zuschusses bleibe der Zoo auch in der Krise zumindest bis zum Sommer handlungsfähig. Gerade werde zusammen mit der Stadt an der Existenzsicherung des Tierparks arbeiten. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass es – sollte die Krise andauern und eine längere Schließung des Parks erforderlich sein – noch andere Lösungen geben wird", so der Zoodirektor.
Wohl der Mitarbeiter steht an erster Stelle
Ab April hat der "Tierpark + Fossilium Bochum" vorübergehend Kurzarbeit für seine Belegschaft angemeldet. Jedoch sollen die individuellen finanziellen Einbußen durch Ausgleichszahlungen kompensiert werden. Überstundenabbau und Teil-Geltendmachung von Urlaubsansprüchen seien ebenfalls Teil der Kompensierung. „Die aktuelle
Krise stellt uns wie viele andere Unternehmen vor eine nie dagewesene Herausforderung. Jedoch steht das Wohl unseres Teams für mich nach wie vor an erster Stelle", erklärt Slabik. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben – so der aktuelle Stand.
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Wer den Bochumer Tierpark unterstützen möchte, kann das mit einer Spende oder dem Kauf von Gutscheinen tun. „Der enorme Zuspruch aus der Bevölkerung gibt uns Kraft. Wir alle stecken gemeinsam in dieser Krise. Dass uns in erster Linie Menschen ihre Hilfe anbieten, dieselbst auf diese angewiesen wären, berührt uns sehr“, berichtet Slabik. Die Spendenaktion „Pfoten-Pate“, die der Tierpark jüngst ins Leben gerufen hat, habe bereits über 600 Personen zum Spenden animiert.
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