Corona hat die öffentlichen Aktivitäten des Bochumer Künstlerbundes lahmgelegt. Die Vereinsvorsitzende Jacqueline Kraemer sagt, wie's weitergeht.

Auch der Bochumer Künstlerbund wurde vom Coronavirus ausgebremst. Gleichwohl sind die Kreativen weiterhin kreativ. Die WAZ sprach mit der BKB-Vorsitzenden Jacqueline Kraemer.

In wie weit beeinträchtigt Corona die Aktivitäten des Vereins?

Jacqueline Kraemer: Ausstellungsmöglichkeiten bestehen zurzeit nicht, dennoch war der BKB nicht inaktiv. Im April und Mai wollten wir eigentlich mit zwei Expositionen im leer stehenden Gravis-Pavillon am Südring aufwarten; dafür wurde viel Energie in die Vorbereitung investiert.

Das ist jetzt hinfällig?

Ja, denn weder die Präsentation „Durchsicht Aussicht Einsicht“ mit Arbeiten von Werner Block noch „Stabil Instabil“ von Klaus Nixdorf konnten wegen des Shutdowns realisiert werden. Es ist zweifelhaft, ob sie überhaupt noch stattfinden können.

Der Pavillon scheidet wohl aus, er soll abgerissen werden?

Das stimmt, und so müsste der BKB für seine beiden Mitglieder andere, leer stehende Räumlichkeiten finden. Auf jeden Fall sind wir in dieser Hinsicht mit Bochum Marketing in Kontakt, dort gibt es ja ein Programm für die temporäre Nutzung von Leerständen. Aktuell lässt sich aber über Termine noch nicht einmal spekulieren.

Wie schätzen Sie als Fotografin, als Künstlerin die Situation rund um Corona generell ein?

Für uns Kunstschaffende ist das eine merkwürdige Phase. Einerseits haben wir viel Zeit, Neues zu produzieren, andererseits können wir die Ergebnisse unseres jetzigen Schaffens nicht der Öffentlichkeit präsentieren.

Außer im Internet…

Natürlich gibt es viele Online-Angebote aus dem kulturellen Bereich und auch aus der Bildenden Kunst, aber was wir vermissen, ist der direkte Austausch mit dem Publikum.

Wie geht es nun weiter?

In diesen Wochen läuft beim BKB die Ausschreibung für den Künstlerbund-Kalender 2021. Anfang Mai ist Jurysitzung. Das läuft ganz normal, wenn auch ohne persönlichen Kontakt. Wir hoffen auf mehr Bewerbungen als sonst, weil die Künstler/innen wegen des Shutdowns viel mehr Zeit haben als üblich, um sich einzubringen.

Wann soll der Kalender erscheinen?

Wie jedes Jahr, mit Beginn des Herbstes. Der BKB-Kalender ist - als Original mit Signaturen - sehr gefragt, weshalb wir die Auflage von 450 auf 500 Exemplare erhöhen werden. Wer den Bochumer Künstlerbund in dieser schwierigen Zeit unterstützen will, kann den Kalender gern auch hier abonnieren.

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