Bochum. Damit Bedürftige in der Corona-Krise besser versorgt werden, bestückt eine Wattenscheiderin einen Gabenzaun. Dort werden Lebensmittel aufgehängt.

Seit knapp zwei Wochen bestücken die Wattenscheiderin Inga Böge-Krol und Mitglieder einer Facebook-Gruppe einen "Gabenzaun", auch "Hilfezaun" genannt.

An der Ecke Voedestraße/Friedrich-Ebert-Straße, am Brachgelände, wo früher die Hauptschule stand, hängen sie sicher verpackt Lebensmittel wie Obst, Brötchen, Süßigkeiten, Hunde- und Katzenfutter, aber auch Schlafsäcke und Decken auf.

Die Sachen werden gut angenommen

Angesprochen fühlen kann sich "jeder, der sich in dieser Zeit bedürftig fühlt", sagt Inga Böge-Krol. "Es klappt gut", sagt sie. Die Sachen würden gut angenommen und auch wieder neu aufgefüllt.

"Der Gabenzaun läuft wirklich gut, ich freue mich jeden Tag, dass so viele Menschen mithelfen. Es sieht auch immer ordentlich aus, ich muss nur sehr wenig Müll wegräumen. Selbst Klopapier hat schon da gehangen", schreibt Inga Böge-Krol in der Facebook-Gruppe "Wattenscheid - Hilfe und Angebote rund um Corona". Sie bekommt auch Anrufe von Bürgern, die für den Zaun spenden wollen - und sie holt die Ware dann ab.

Bedürftige haben es zurzeit besonders schwer, weil durch die Krise viele Anlauf- und Versorgungsstellen nicht so zugänglich sind wie vor der Corona-Zeit.

Es wird nicht kontrolliert, wer was abholt

Drei bis vier Mal am Tag geht Inga Böge-Krol zum Gabenzaun und schaut, ob alles in Ordnung ist, oder füllt nach. Kontrollen der Menschen, die sich bedienen, gibt es nicht. Wenn sich aber mal ein paar nicht bedürftige Kinder ein paar Kekse nehmen würden, dann sei es eben so. Wenn es ihnen denn Freude bereite...

Meistens würden die Spenden frühmorgens und abends von Bedürftigen abgeholt.

In der Bochumer Innenstadt gibt es weitere Gabenzäune, die regelmäßig mit Lebensmitteln, Kleidung, Hygieneartikeln und Hundefutter beliefert werden.