Bochum. In Aufzügen des Europahauses sei trotz des Coronavirus kein Abstand gehalten worden, beklagt eine Frau aus Bochum. Nun reagiert der Vermieter.

Drei Aufzüge gibt es im Europahaus in Bochum, dem Hochhaus in der Innenstadt, in dem viele Ärzte ihre Praxen haben. „Diese Aufzüge sind relativ klein. Um den nötigen Abstand einzuhalten, sollte man maximal zu zweit mit dem Aufzug fahren. Teilweise gehen aber vier Personen hinein“, bedauert eine Leserin, die sich an diese Redaktion gewandt hat, aber anonym bleiben möchte. Das soll sich nun ändern – versichert der Gebäude-Inhaber auf Rückfrage und kündigt strengere Regeln an.

„Wenn es gewünscht ist, bringen wir gerne noch Hinweisschilder an“, sagt Steffen Lehmann, Leiter der Immobilien-Firma Kompernaß aus Bochum. In dem großen Ärztehaus am Kurt-Schumacher-Platz 4, in dem oft ohnehin viele Bürger darauf warten, den Aufzug zu bekommen, habe der Vermieter schon einige Maßnahmen getroffen: Es steht Desinfektionsmittel bereit, Gespräche mit den Arztpraxen haben stattgefunden. Nun ist auch die Zahl der Menschen reduziert, die sich gleichzeitig im Aufzug befinden darf. Eine Arztpraxis im Europahaus ist derzeit wegen Corona geschlossen.

Corona in Bochum: Unternehmen treffen Vorsichtsmaßnahmen

Auch bei anderen Bochumer Unternehmen, die ihre Verwaltung in Hochhäusern haben, wurden Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Der Paternoster im Gebäude der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See an der Pieperstraße darf nur noch von einer einzelnen Person genutzt werden. Auch an den anderen Standorten der Hauptverwaltung werden die Mitarbeiter gebeten, nur noch allein mit dem Aufzug zu fahren, erklärt Pressesprecher Wolfgang Buschfort auf Anfrage.

Was für ein paar Wochen noch für Stau in den Gebäuden der Knappschaft gesorgt hätte, sei mittlerweile auch gut umsetzbar. „Wir haben eine Früh- und eine Spätschicht eingerichtet, sodass sich die Zahl der Mitarbeiter, die gleichzeitig vor Ort sind, halbiert“, so Buchfort. Zudem würden einige Angestellte im Home-Office arbeiten. "Es ist insgesamt gut möglich, alleine mit dem Aufzug zu fahren", resümiert der Unternehmenssprecher.

Viele Unternehmen haben auf Home-Office umgestellt

Noch leerer als bei der Knappschaft ist es derzeit beim Unternehmen BP Europa an der Wittener Straße. „Wir arbeiten mittlerweile fast komplett im Home-Office“, sagt eine Sprecherin des Öl- und Erdgasunternehmen auf Anfrage. Ein Aral-Sprecher teilt zudem mit, dass es für die Mitarbeiter, die derzeit noch vor Ort sind, klare Abstandsregelungen gebe.

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