Bochum. Die Bochumer Universitätsklinik Bergmannsheil hat einen Hilferuf an Ministerien in Bund und Land geschickt. Sie benötigt mehr Beatmungsgeräte.
In einem beispiellosen Kraftakt hat die Bochumer Uniklinik Bergmannsheil in kürzester Zeit ihre Intensiv-Betten mit Beatmungsgeräten von bislang 42 auf aktuell 77 aufgestockt. Wie berichtet, könnte das Krankenhaus sogar auf bis zu 100 solcher Betten erweitern. Die räumlichen Kapazitäten dafür seien vorhanden.
Die Betten könnten in vorhandenen Gebäuden entstehen. Es sei daher nicht nötig, etwa in Containern oder Zelten, wie es andernorts bereits aus Platzmangel geschieht, die dringend benötigten Zusatz-Kapazitäten zu schaffen. Aber es fehlt an Beatmungsgeräten.
Lieferzeit für Beatmungsgeräte beträgt 30 Wochen
Jetzt wurde bekannt, dass die Klinik bereits in der vergangenen Woche den zuständigen Behörden und Ministerien in Bund und Land einen Brief als einen dringenden Hilferuf zugeschickt hat. Der Grund: Derzeit beträgt die Lieferzeit für Beatmungsgeräte rund 30 Wochen, siebeneinhalb Monate also. "Wir haben darin um die Unterstützung in der Beschaffung von Beatmungsgeräten gebeten", so Klinik-Sprecher Robin Jopp. Dieser Brief sei auch im Namen der anderen Bochumer Krankenhäuser verfasst worden. Für die Universitätsklinik Bergmannsheil sei es zum jetzigen Zeitpunkt "unklar, wann und wie die von der öffentlichen Hand beschafften Beatmungsgeräte auf die Kliniken verteilt werden sollen."
Optimismus trotz aller Probleme
Trotz dieser drückenden Probleme verbreitet das Krankenhaus Optimismus: „Mit den aktuellen Behandlungsplätzen sehen wir uns auch für ein höheres Aufkommen an COVID-19-Patienten gut aufgestellt. Wir müssen aber für alle denkbaren Szenarien so gut wie möglich vorbereitet sein. Daran arbeiten wir weiterhin mit höchstem Einsatz und im Verbund mit den weiteren Bochumer Kliniken", erklärt Dr. Tina Groll, Geschäftsführerin des Bergmannsheils.
Generelles Besuchsverbot
Für das Bergmannsheil mit seinen in normalen Zeiten 729 Betten gilt bereits seit mehr als zehn Tagen ein generelles Besuchsverbot, wie übrigens an allen anderen Kliniken auch.
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