Bochum/Herne/Witten. Wegen des Coronavirus werden im Polizeibezirk Bochum erheblich weniger Straftaten begangen und Unfälle verursacht. Die Zahl sinkt sehr stark.

Deutlich weniger Straftaten, deutlich weniger Verkehrsunfälle, aber mehr Geschäftseinbrüche: Das stellt das Polizeipräsidium Bochum in der Corona-Krise fest.

Wie Polizeisprecher Frank Lemanis am Montag auf Anfrage der WAZ sagte, sei die Anzahl aller Straftaten im gesamten Bochumer Polizeibezirk (mit Herne und Witten) seit dem 9. März um rund 40 Prozent gesunken.

Viele Straftaten würden begangen, wenn viele Menschen unterwegs sein: Körperverletzung, Diebstähle, sexuelle Übergriffe, Raubtaten und andere Formen der Straßenkriminalität. Alkoholkonsum in der Masse würde die Fallzahlen ebenfalls nach oben treiben. Seit einigen Wochen seien aber deutlich weniger Menschen draußen unterwegs.

Trotz mehr Platz auf den Straßen sind nicht mehr Raser unterwegs als sonst

Deshalb sind auch die Autostraßen immer leerer. Das hatte zur Folge, das in den vergangenen drei Wochen die Anzahl der Verkehrsunfälle um weit mehr als 50 Prozent zurückgegangen ist, sowohl was Personen- als auch Sachschäden betrifft.

Weniger Verkehr auf den Straßen bedeutet allerdings nicht, dass insgesamt mehr gerast wird. Die Polizei kontrolliert zwar weiterhin per Laser und Radar die Geschwindigkeit, aber dabei konnte nicht festgestellt werden, dass die Kraftfahrer das jetzt größere Platzangebot auf den Straßen zum verstärken Gasgeben ausnutzen.

Weil die Mehrzahl der Menschen wegen Corina zu Hause bleiben, brechen auch immer weniger Einbrecher in den Wohnungen ein, stellt die Polizei fest. Gleichzeitig nutzen Täter aber den Umstand aus, dass jetzt die meisten Geschäftsräume Tag und Nacht verwaist sind. In diesem Kriminalitätsbereich verbucht die Polizei Bochum einen Anstieg um rund zehn Prozent.