Bochum. Bochum beklagt zwei weitere Corona-Tote. Auch sie wohnten im Altenheim. Derweil gibt es bei der Übermittlung der Testresultate lange Wartezeiten.

Bochum beklagt zwei weitere Corona-Tote. Am Montag meldete die Stadt den Tod von zwei Senioren (84 und 94 Jahre). Die Frau und der Mann, beide laut Stadt mit schweren Vorerkrankungen, waren Bewohner des Heinrich-König-Zentrums in Weitmar.

Damit sind in Bochum sieben Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Sechs von ihnen lebten in Altenheimen - fünf (drei Frauen und zwei Männer) im Heinrich-König-Seniorenzentrum am Wabenweg mit 106 Bewohnern und 120 Mitarbeitern. Es steht seit dem vorletzten Wochenende unter Quarantäne.

Awo hat Schutzmaßnahmen verstärkt

Träger ist der Awo-Bezirksverband Westliches Westfalen. Geschäftsführer Uwe Hildebrandt betont, dass für sämtliche betroffenen Heime strenge Vorschriften in Kraft sind. "Generell gilt, dass die Bewohner ihre Zimmer nicht verlassen dürfen. Alle Bewohner des betroffenen Wohnbereichs werden in einer gesonderten Quarantäne versorgt. Die Mahlzeiten werden in Einmalgeschirr serviert. Die Wäsche wird separat gesammelt und gereinigt."

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Bochum stagnierte am Montag. 220 Bochumer sind aktuell erkrankt. Am Sonntag waren es 216. 22 Patienten müssen stationär behandelt werden, zehn von ihnen auf der Intensivstation. Nunmehr gelten 42 Bochumer als gesundet. 611 Bürger befinden sich in häuslicher Quarantäne.

Lange Wartes auf Testergebnisse

Bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen kommt es in Bochum inzwischen offenbar zu erheblichen Verzögerungen. "Unsere Familie wartet in Quarantäne seit sechs Tagen auf eine Mitteilung, die Nachbarn bereits seit zehn Tagen. Ein Anruf bei der Hotline der Stadt bringt dazu leider keine Auskunft", berichtet eine WAZ-Leserin. Ein weiterer Leser lebt seit seinem Test vor einer Woche in Ungewissheit: "Bei jedem Kratzen im Hals kommt man ins Grübeln. Ein wirklich sehr ungutes Gefühl."

Die Stadt bittet die Bochumer, die noch auf ihr Untersuchungsergebnis warten, um Geduld. "Vorrangig wurden in den letzten Tagen Betroffene benachrichtigt, bei denen der Abstrich positiv war, und Infektionsketten nachverfolgt. An der Information über die restlichen Testergebnisse wird in den nächsten Tagen mit Hochdruck gearbeitet", erklärt Sprecherin Tanja Wißing.

Leichte Entspannung an der Hotline

Seit zwei Wochen ist die Corona-Teststelle des Gesundheitsamtes mit Drive-in am Harpener Feld eingerichtet. Mehr als 200 Bürger mit Corona-Verdacht werden hier täglich getestet, nachdem sie an der Corona-Hotline 0234/910 55 55 ihre Situation und Symptome geschildert und einen Termin erhalten haben.

In der mit 20 Mitarbeitern besetzten Telefonzentrale trat zumindest am Wochenende eine leichte Entspannung ein. Nachdem die Leitungen mit bislang weit über 35.000 Anrufen häufig überlastet waren, "konnten wir am Samstag und Sonntag nahezu alle Anrufe annehmen“, sagt Mario Reuther, Leiter des Kommunalen Krisenmanagements.