Riemke. Fraktion macht im Bezirk Mitte auf die Raumnot der Grundschule in Bochum-Riemke aufmerksam. Stadt will kurzfristig Container aufstellen.

Die CDU-Fraktion im Bezirk Mitte setzt sich für eine Erweiterung der Wilbergschule ein. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung macht sie auf die akute Raumnot der einzigen Grundschule in Riemke aufmerksam, die unlängst umfänglich modernisiert wurde.

Früher gab es auch Räume für Englisch, Musik, Sachunterricht, einen Computerraum sowie eine Schülerbücherei. Auch für Lehrmittel war Platz. Mittlerweile gibt es nur noch den Computerraum. Vor dem Hintergrund der erwarteten Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr ist, so die CDU, zu befürchten, dass auch dieser letzte verbliebene Fachraum aufgegeben werden muss, um als Klassenraum zu fungieren.

Weniger Plätze in der Betreuung

Auch die dortige Betreuung kann mangels Raumkapazitäten weniger Plätze anbieten, als nachgefragt werden. Da die Schule gerade erst umfänglich saniert und mit neuester Technik ausgestattet worden ist, erscheint es alles andere als sinnvoll, auch noch diesen Raum aufgeben zu müssen.

Die Wilbergschule in Riemke verfügt nicht über eine eigene Turnhalle. Die einzige Sportstätte ist das derzeit geschlossene Lehrschwimmbecken. Die CDU hält es für fatal, dass die Verwaltung zum Wohle der Schule auf einen dauerhaften Schließungsbeschluss des Beckens hofft, um damit die Raumnot zu lindern.

Freifläche für Ausbau nutzen

Die CDU regt an, eine angrenzende Freifläche zu nutzen, um die Grundschule auszubauen. Unmittelbar neben dem Schulgelände befindet sich eine Wiese/Bolzplatz, die im Bebauungsplan 208aN zum Teil als Verlängerung der Herzogstraße zur Herner Straße vorgesehen ist. Der Aufstellungsbeschluss für diesen Bebauungsplan ist im Juni 2006 erfolgt. Nach einer Bürgerversammlung im Mai 2007 gab es keine weiteren Verfahrensschritte. Ein Teil dieser Fläche könnte dem Schulgelände zugeordnet werden, um so Platz für Erweiterungen zu erhalten.

Sanierung der Schule dauerte länger als geplant

Die Sanierung der Wilbergschule begann im Sommer 2017 und zog sich bis ins letzte Jahr hin. Die Lehrer und Schüler nutzten den Ausweichstandort in Grumme, die Schule am Lenneplatz.

Der Umzug zum Lenneplatz war nötig geworden, weil an der Grundschule Fenster und Gebäude saniert werden. Nachdem dann festgestellt wurde, dass die Fußböden Schadstoffe enthielten, wurden diese nun ebenfalls ausgetauscht. Die Sanierung dauerte deshalb länger und wurde auch teurer, statt 1,8 Millionen Euro wurden es 2,3 Millionen Euro.

Auf die Frage der Fraktion, welche Möglichkeiten die Verwaltung sieht, um die Raumnot an der Schule zu lindern, antwortet das Schulverwaltungsamt: Kurzfristig kommt es zur Aufstellung von zwei Klassenraumcontainern zum neuen Schuljahr. Für eine mittel- und langfristige Lösung muss zunächst entschieden werden, ob es zur Schließung des Lehrschwimmbades kommen wird.

Erweiterungskonzept erarbeiten

Auf die Frage, wie ein Erweiterungskonzept für Fachräume, zusätzlich Klassenräume, Betreuung und Sporthalle für den einzigen Grundschulstandort in Riemke aussehen könnte, heißt es: Für die Erarbeitung eines Erweiterungskonzeptes sind unter Berücksichtigung der Schulentwicklungsplanung vorab umfangreiche Gespräche zu führen mit den verschiedenen Ämtern.

Sollte die vom Rat geforderte Wasserflächenbedarfsanalyse zu dem Schluss kommen, dass das Lehrschwimmbecken der Wilbergschule geschlossen werden kann, stünden im Bereich des Lehrschwimmbades samt Umkleidebereich eine Bruttonutzfläche von rd. 133 Quadratmetern zur Verfügung. Diese Fläche könnten entsprechend der Bedarfe der Schule genutzt werden. Wie der Zeitrahmen für einen möglichen Umbau aussieht und welche Mittel hierfür nötig wären, ist bislang offen. Dem ginge der Beschluss über die endgültige Schließung des Lehrschwimmbeckens, eine Raumbedarfsanalyse und die Erstellung und Finanzierung einer Machbarkeitsstudie voraus.

Analyse Sporthallen und Lehrschwimmbecken

Der Rat hat in seiner Haushaltssitzung am 12.12.2019 dem gemeinsamen Antrag der SPD, CDU und Grünen zugestimmt und für die Jahre 2020 und 2021 jeweils 70.000 Euro für die Bedarfsanalyse der beiden Handlungsfelder Sportstättenbedarfsplan Sporthallen und Optimierung Lehrschwimmbecken bzw. Wasserflächenbedarfsanalyse zur Verfügung gestellt.

Die Verwaltung wird eine externe Ausschreibung zur Erstellung einer Bedarfsplanung vornehmen. Die externe Beauftragung ist für das 1. Quartal 2020 vorgesehen. Dabei werden neben den städtischen Lehrschwimmbecken auch die Wasserflächen der Wasser-Welten Bochum betrachtet. Die Ergebnisse des Prüfauftrages können vorgelegt werden, sobald die aus der Bedarfsanalyse resultierenden Erkenntnisse vorliegen und die nachfolgenden Umsetzungsmöglichkeiten mit allen betroffenen Fachbereichen abgestimmt sind.