Bochum-Langendreer. Ein Brand auf einem Güterzug in Bochum hat zwölf Neuwagen vollständig zerstört. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden ist enorm.

Zwölf Neuwagen sind auf einem Güterzug in Bochum-Langendreer völlig ausgebrannt. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere 100.000 Euro. Dank des schnellen Einsatzes der Feuerwehr wurde verhindert, dass noch mehr Autos zerstört worden, denn auf dem sehr langen Güterzug standen deutlich über Hundert nagelneue Mittelklassewagen. Die Polizei vermutet Brandstiftung, wie ein Sprecher am Montagmorgen mitteilt.

Eine große schwarze Rauchwolke stand über dem Güterwaggon in Bochum-Langendreer.
Eine große schwarze Rauchwolke stand über dem Güterwaggon in Bochum-Langendreer. © Hasan Turan

Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Am Samstag um kurz vor 17 Uhr wählten sehr viele Anrufer den Notruf 112 und meldeten eine enorme Rauchentwicklung. Auf einem abgestellten Güterzug, auf dem Neuwagen auf zwei Ebenen standen, brannte es lichterloh. Er stand im Bereich der Oesterheidestraße in Langendreer unmittelbar vor der Stadtgrenze zu Dortmund.

Große schwarze Rauchwolke war schon von Weitem zu sehen

Flammen drohten auf weitere Waggon überzugreifen„Schon auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte eine große, schwarze Rauchwolke über der gemeldeten Adresse ausmachen“, sagt Feuerwehrchef Simon Heußen, der selbst mit im Einsatz war. Der Zug war mehrere hundert Meter lang; der Waggon, auf dem die Autos brannten, stand rund 500 Meter vom S-Bahnhof Langendreer entfernt in Richtung Dortmund. Es war der letzte des Zuges.

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Die Flammen drohten auf weitere Waggons überzugreifen. Auch auf dem Bahndamm selbst hatte der Brand bereits übergegriffen. „Dort brannten mehrere Quadratmeter Grasnarbe und Buschwerk“, so Heußen. Der Einsatzort war schwer zugänglich: Um hoch auf die Gleise der Deutschen Bahn zu kommen, mussten die Einsatzkräfte in eine äußerst finstere, verwahrloste und einsame Bahnunterführung der Oesterheidestraße fahren und von dort über einen uralten und engen Treppenaufgang hinaufsteigen. Ein unwirtlicher Ort, wo abends wohl kaum jemand freiwillig hergeht.

Bahnverkehr wurde stundenlang eingestellt

Mehrere hundert Meter lange Schlauchleitungen über mehrere Gleise und Bahndämme wurden bis zum Brandort verlegt. Gleichzeitig sperrte die Bundespolizei den Bahnverkehr zwischen Bochum und Dortmund. Wie Bundespolizeisprecher Achim Berkenkötter der WAZ am Samstagabend sagte, waren der RE 1 und die S1 betroffen. Erst kurz nach 20 Uhr wurde die Strecke wieder freigegeben.

Durch diesen dunklen und engen Aufgang (links in der Tunnelwand) verlegten die Feuerwehrkräfte ihre Schläuche hinauf auf die Bahngleise.
Durch diesen dunklen und engen Aufgang (links in der Tunnelwand) verlegten die Feuerwehrkräfte ihre Schläuche hinauf auf die Bahngleise. © Bernd Kiesewetter

Ein Notfallmanager der Deutschen Bahn sperrte aus Sicherheitsgründen die Oberleitung ab, während die Feuerwehr die Flammen bekämpfte. 45 Einsatzkräfte der Haupt- und der Innenstadtwache sowie die freiwilligen Löscheinheiten Langendreer und Brandwacht brachten das Feuer mit fünf Strahlrohren schnell unter Kontrolle, Damit verhinderten sie, dass auch der vorletzte Waggon oder gar noch weitere mitsamt der dortigen Neufahrzeuge von den Flammen zerstört wurde.

Feuerwehrkräfte brachen die Innenräume der brennenden Autos auf

Damit war der Einsatz aber noch nicht erledigt. Heußen: „Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich als sehr aufwendig, da bei allen Fahrzeugen die Motor- und Innenräume aufgebrochen und mit Löschschaum geflutet werden mussten.

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Nur so konnten alle Brandnester abschließend gelöscht werden.“ Bis in die Dunkelheit hinein arbeiteten die Feuerwehrleute an dem Güterzug.