Bochum. Das Coronavirus treibt selbstständige Dozenten in eine Notlage – das kritisiert die Gewerkschaft GEW im Brief an den Bochumer OB Thomas Eiskirch.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich in einem Brief an den Oberbürgermeister Thomas Eiskirch gewandt. Die Schließung der Bochumer Bildungs- und Kultureinrichtungen führe dazu, dass die „arbeitnehmerähnlichen Selbstständigen in eine Notlage geraten, wenn kein Ausgleich für ihren Honorarausfall geschaffen werden wird“, heißt es in dem Brief des GEW-Vorstands Ulrich Kriegesmann.

Die meisten dieser Selbstständigen würden "Deutsch als Fremdsprache" und in den Integrationskursen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unterrichten und „ohnehin an der Armutsgrenze“ leben. Das Infektionsschutzgesetz schütze sie zwar vor Einkommensverlust durch eine Corona-Quarantäne, aber nicht im Falle einer Einrichtungsschließung, führt Kriegesmann aus, „Lohnfortzahlung oder Kurzarbeitergeld gibt es für Selbständige ebenfalls nicht“.

Viele Weiterbildungseinrichtungen könnten auch ihre hauptamtlichen Mitarbeiter und die Ausfallhonorare für Dozenten nicht zahlen. Der GEW bittet in dem Brief den Bochumer Oberbürgermeister, „im Rahmen Ihrer Zuständigkeit dafür Sorge zu tragen, dass die Kommunen den Betroffenen in diesem Notfall zur Seite stehen und den Ausfall ihrer Honorareinkünfte für diese Schließzeit in vollem Umfang ausgleichen können“.

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