Bochum. Wegen der Corona-Krise sind die Telefonnetze der Arbeitsagentur und des Jobcenters überlastet. Die Anträge auf Kurzarbeitergeld steigen rasant.

Aufgrund massenhafter Anrufe infolge der Corona-Krise sind die Telefonnetze der Arbeitsagentur und des Jobcenters in Bochum derzeit überlastet. Sie sind nur eingeschränkt erreichbar. "Wir bitten darum, Anrufe auf Notfälle zu beschränken", sagte Anja Greiter von der Arbeitsagentur am Dienstag.

"Das Anrufaufkommen ist in den letzten Tagen auf das zehnfache des üblichen Niveaus gestiegen."

Anfragen nach Kurzarbeitergeld kommen aus allen Branchen

"Die Nachfrage nach Kurzarbeitergeld ist erwartungsgemäß in den letzten Tagen sehr deutlich angestiegen", sagte Anja Greiter der WAZ. Kurzarbeitergeld zählt zu den Notfällen. Die Anfrage kämen aus allen Wirtschaftsbereichen. "Die Agentur Bochum wird alle Möglichkeiten nutzen, den Nachfragen gerecht zu werden und eine schnelle und unkomplizierte Hilfestellung anzubieten."

In die Beratungsaufgaben seien zusätzliche Fachkräfte auch aus anderen Abteilungen eingebunden worden. Auch die IHK, das Handwerk, die Wirtschaftsförderung, der Unternehmensverband und weitere würden über ihre Homepage und Email-Verteiler die angeschlossenen Unternehmen informieren.

Arbeitslosigkeit ist noch nicht angestiegen

"Zurzeit haben wir keine erhöhten Zugänge in der Arbeitslosigkeit. Es wäre zu wünschen, dass diese auch nicht ansteigen, sondern die Betriebe auf das Kurzarbeitergeld zurückgreifen. So können wir möglichst viele Mitarbeiter über die Krise hinweg in Beschäftigung zu halten."

Ob die Virus-Krise die wirtschaftliche Lage in Bochum verändert, kann die Agentur aktuell noch nicht wirklich beurteilen. "Die Krise ist sicherlich eine schwere Belastungsprobe für die Wirtschaft und nahezu allen Branchen sind betroffen. Dennoch versuchen alle Beteiligten so schnell und so unkompliziert wie möglich Hilfestellung anzubieten", so Anja Greiter.

Am heutigen Dienstag (16.) sind die Behörden noch für Notfälle geöffnet. Ab Mittwoch (18.) bleiben die Dienststellen geschlossen. Die persönlichen Vorsprachen bei Arbeitslosmeldungen entfällt. Alle Meldungen können telefonisch vorgenommen werden. "Niemandem entstehen dadurch finanzielle Nachteile. Die Leistungsgewährung ist sichergestellt."

Termine müssen nicht extra abgesagt werden - ohne Nachteile

So stehen in allen Behörden telefonische Service-Center von montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 18 Uhr zur Verfügung. Unterlagen können auf postalischem Wege oder direkt über die Hausbriefkästen eingereicht werden. Zudem lassen sich viele Anliegen sicher und bequem von zuhause online regeln. Diese Vorsichtsmaßnahme dient dem Schutz von Kunden wie Mitarbeitern gleichermaßen.

Wer einen Termin hat, muss ihn nicht absagen, betont die Arbeitsagentur. "Es gibt keine Nachteile. Es gibt keine Rechtsfolgen und Sanktionen."

Fristen in Leistungsfragen werden vorerst ausgesetzt. Die Kunden erhalten rechtzeitig eine Nachricht, wenn sich diese Regelungen ändern.

Telefonische Hotlines: Agentur für Arbeit: 0800 4 5555 20 (Arbeitgeber) und 0800 4 5555 00 (Arbeitnehmer). Zusätzlich gilt: 0234/305 5555. Familienkasse: 0800 4 5555 30. Jobcenter Bochum: 0234/9363 -0.

Außerdem weisen die behörden auf Folgendes hin: Für alle Termine gilt: Kundinnen und Kunden müssen den Termin NICHT absagen. Es gibt keine Nachteile. Es gibt keine Rechtsfolgen und Sanktionen.

- Fristen in Leistungsfragen werden vorerst ausgesetzt. Die Kundinnen und Kunden erhalten rechtzeitig eine Nachricht, wenn sich diese Regelungen ändern.