Bochum-Linden. Das St.-Josefs-Hospital in Bochum-Linden wird geschlossen. Angesichts der Corona-Pandemie fordert die CDU ein Umdenken – zumindest fürs Erste.
Das Coronavirus war schon im Anmarsch, da verkündete der Helios-Konzern, was viele Mitarbeiter schon längst wussten: Das St.-Josefs-Hospital in Bochum-Linden wird geschlossen. Nun könnte ausgerechnet die Pandemie dafür sorgen, dass das Aus der Klinik verschoben wird. Denn in der nächsten Zeit dürfte jedes Krankenhausbett dringend benötigt werden. Finden auch die CDU-Ortsverbände in Linden und Dahlhausen. Sie setzen sich deshalb für den Erhalt des St.-Josefs-Hospital ein.
Wegen Corona: Kleinste Bochumer Klinik soll erhalten bleiben
Das St.-Josefs-Hospital in Linden erfülle „einen wichtigen und jetzt in Krisenzeiten notwendigen Versorgungsbeitrag, indem es durch Betten, Radiologie und Notfallambulanz auch andere Krankenhäuser entlastet“, heißt es in einer Presseerklärung der beiden Ortsunionen. Und: Der Pandemiegipfel im Bundeskanzleramt am 12. März habe gezeigt, „dass wir derzeit keine Krankenhausbetten abbauen können“.
Vor dem Hintergrund der laufenden Corona-Pandemie hält es die CDU für dringend geboten, „den aktuellen Bestand an Krankenhausbetten aufrechtzuerhalten, um Versorgungsengpässe zu vermeiden, denn das St.-Josefs-Hospital erfüllte immer einen wichtigen medizinischen Versorgungsbeitrag über die Grenzen unserer Stadtteile Linden und Dahlhausen hinaus“. Die Christdemokraten wandten sich auch direkt an den Helios-Konzern in Berlin, mit der Bitte, „Ihre Entscheidung, das St.-Josefs-Hospital in Linden aufgeben zu wollen, bis zum Ende der derzeit laufenden Corona-Pandemie außer Kraft zu setzen“. Neben den genannten Aspekten würde eine befristete Aussetzung nach Meinung der CDU auch „einen wichtigen psychologischen und auf die Bevölkerung in Zeiten einer Pandemie beruhigenden Beitrag leisten“.
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Die Antwort aus der Hauptstadt ließ nicht lange auf sich warten – und sie erfreut die CDU. Im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung und mögliche Versorgungsengpässe „unterstützen wir selbstverständlich alle Überlegungen, wie auch das Helios St.-Josefs-Hospital in Linden mit seinen räumlichen und technischen Ressourcen in Zusammenarbeit mit den anderen Bochumer Krankenhäusern einen entlastenden Beitrag leisten kann“, teilte die Helios-Geschäftsführung der CDU mit. Die aktuelle personelle Situation mache dabei eine trägerübergreifende Besetzung erforderlich. Zur weiteren Planung sei noch in dieser Woche ein Treffen aller Bochumer Krankenhäuser terminiert, um Wege einer trägerübergreifenden Versorgung beatmungspflichtiger Patienten zu besprechen.
Kleinstes Krankenhaus in Bochum
Das St.-Josefs-Hospital in Linden ist mit knapp 160 Betten die kleinste Klinik in Bochum. Das Allgemeinkrankenhaus wird geschlossen, weil es laut Konzern „kein tragfähiges Konzept für die Weiterführung des gesamten Standortes“ gebe. Die Konkurrenz an spezialisierten Kliniken im Umfeld sei zu groß, die Auslastung inzwischen zu gering.
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Einen genauen Zeitpunkt für das Aus hatte Helios bisher nicht genannt. Betroffen sind etwa 160 Beschäftigte. Die gut ausgelastete und in einem separaten Gebäude untergebrachte Kinder- und Jugendpsychiatrie mit ihren 140 Mitarbeitern bleibt bestehen.