Bochum. Die Stadt Bochum hat den Unterricht an der Schiller-Schule eingestellt. Es gibt den Verdacht, dass Personen mit dem Coronavirus infiziert sind.
Der normale Unterricht an der Schiller-Schule in Bochum fällt bis mindestens zum 27. März aus. An dem städtischen Gymnasium in Wiemelhausen gibt es laut Stadt den Verdacht auf zwei mögliche Infektionen mit dem Coronavirus.
Gegen 20 Uhr am Donnerstag erreichte Schulleiterin Birte Güting die Nachricht vom Schulverwaltungsamt. Unmittelbar danach gingen Informationen an die rund 900 Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte per E-Mail raus. Auch auf der Homepage der Schule wird informiert.
Schiller-Schule bleibt wegen Coronavirus bis zum 27. März geschlossen
Lehrkräfte und Schüler sollen ab sofort Außenkontakte vermeiden und ein Tagebuch führen, in dem sie aufschreiben, an welchen Orten sie sich tagsüber aufgehalten und zu wem sie außerhalb der Familie Kontakt hatten.
Nur eine Hand voll Lehrerinnen und Lehrer sind am Freitag kurz vor 8 Uhr an der Schule. Der Unterricht würde regulär auch erst um 8.15 Uhr beginnen. „Ich gehe davon aus, dass die Nachricht nahezu alle Schüler erreicht hat“, sagt Birte Güting.
Schule erarbeitet kurzfristig einen Notfall-Lehrplan
Mehr als dass es einen Verdacht auf Corona-Infektionen bei zwei Personen aus der Schulgemeinschaft gibt, weiß Güting am frühen Morgen nicht. „Ich habe bislang keine Info, dass Schüler oder Lehrer der Schule positiv getestet wurden.“
Zusammen mit einigen Kollegen will sie kurzfristig einen Notfall-Lehrplan für die Schule erstellen. Lehrer und Schüler können über die Lernplattform Iserv digital kommunizieren. Die Klassen 5 und 7 sind zudemvollständig mit iPads ausgestattet, große Teile der 6. Klasse auch. Das erleichtert die Arbeit.
Schulleitung erwartet klare Regeln für die Abiturprüfungen
Insbesondere die rund 100 Abiturienten des Gymnasiums stehen im Blickpunkt. „Ich erwarte, dass es bis zu den Abitur-Prüfungen nach den Osterferien klare Regelungen gibt, wie die Prüfungen vonstatten gehen können“, so Güting.
Die kommenden 14 Tage seien indes unkritisch. Kurslehrer könnten den Schüler über Iserv Übungsaufgaben zukommen lassen und besprechen. Güting: „Es geht zurzeit ohnehin in erster Linie darum, Lerninhalte zu vertiefen. Neuer Stoff kommt nicht mehr hinzu.“ Klar sei aber auch, dass das Lernen zu Hause „nicht so intensiv sein kann wie sechs Stunden Unterricht“.
Gemeinsame Kurse mit anderen Gymnasien
Ob die Quarantäne für die Schiller-Schüler und - Lehrer Auswirkungen auf das benachbarte Graf-Engelbert-Gymnasium an der Königsallee oder auf das Neue Gymnasium Bochum haben wird, ist bislang unklar. Eine Rolle dabei spielt sicher die Tatsache, dass es an den drei Schulen gemeinsame Kurse gibt und daher Schüler wie Lehrer Kontakt haben.
Nach WAZ-Informationen war auch die Schülergruppe der Goethe-Schule, die in der vergangenen Woche in Rom war, keine auf eine Schule beschränkte Reisegruppe. Es sollen auch Jugendliche des Hildegardis-Gymnasiums beteiligt gewesen sein. Der Italienisch-Kurs der Jahrgangsstufe 11 wird für beide Gymnasien angeboten.
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