Bochum. Schüler des Goethe-Gymnasiums Bochum waren in Rom. Die Fahrt war von Behörden genehmigt. Auch die Teilnahme am Unterricht nach ihrer Rückkehr.
Eine Schülergruppe des Goethe-Gymnasiums in Bochum war in der vergangenen Woche in Rom. Am Freitag sind die Mädchen und Jungen zurückgekehrt, seit Montag nehmen sie ganz normal wieder am Unterricht teil. Die verantwortlichen Behörden halten eine Quarantäne nicht für erforderlich.
Reisen nach Italien haben an der Goethe-Schule Tradition. Die Fachschaft Italienisch pflegt seit Jahren einen Austausch mit der IS Bonomi Mazzolari in Mantua. Schon häufiger waren Schülerinnen und Schüler aus Bochum in italienischen Gastfamilien in der Lombardei untergebracht und andersherum italienische Schüler in Bochum zu Besuch.
Partnerschule in der Lombardei sagt Austausch mit Goethe-Gymnasium Bochum ab
Die geplante Fahrt der Bochumer in diesem Jahr indes wurde abgesagt - „von italienischer Seite und aus Gründen, die mit dem Coronavirus nichts zu tun haben“, sagt Schulleiter Peter Müller.
Lehrer und Schüler entschieden sich daher vor Wochen schon für eine Reise nach Rom. „Die Fahrt war mit der Bezirksregierung abgestimmt“, sagt Müller. Die Schüler und zwei Lehrerinnen seien mit einem Flugzeug gereist und vor Ort in Hotels untergebracht gewesen. Um welche Klasse und um wie viele Schüler es sich handelt, wollte Müller nicht sagen.
Eine Sprecherin der Behörde in Arnsberg bestätigte die Absprache gegenüber der WAZ. Auch das Gesundheitsamt Bochum sei bei der Entscheidung beteiligt gewesen. Grundlage war eine Risikobewertung vom 27. Februar. Weder Robert-Koch-Institut noch das Auswärtige Amt rieten zu dem Zeitpunkt von Reisen nach Rom ab. „Hinzu kommt, dass die Gruppe geflogen ist und nicht eine Busreise quer durch Italien unternommen hat“, so die Bezirksregierung.
Schüler zeigten bei der Rückkehr kein Symptome
Da es bei der Rückkehr am vergangenen Freitag keine Hinweise auf Symptome einer Corona-Infektion gegeben habe und auch niemand krank war, müssten die Schülerinnen und Schüler auch nicht in Quarantäne und könnten ganz normal am Unterricht teilnehmen, so die Bezirksregierung.
Eine andere Nachricht hatte am Goethe-Gymnasium, das rund 900 Schüler besuchen, in der vergangenen Woche ebenfalls für Gespräche gesorgt. Ein Schüler war privat mit seiner Familie nach Mailand gereist. „Er wurde nach seiner Rückkehr aber negativ getestet“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.
Bislang sind in Bochum vier Corona-Fälle bekannt
Erst am Sonntag waren in Bochum ein dritter und ein vierter Corona-Fall bekannt geworden. Zunächst wurde bei einem 58-jährigen Mann aus Weitmar das Coronavirus nachgewiesen. Und auch eine Frau ist nach der Rückkehr aus dem Urlaub in Südtirol positiv getestet worden.
Ebenfalls am Sonntag sind acht Teilnehmer einer Skifreizeit unter häusliche Quarantäne gestellt worden. „Darunter befinden sich vier Schülerinnen und Schüler sowie eine Begleitperson aus Bochum. Die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrerin von der Hilda-Heinemann-Schule waren am Freitag aus Südtirol zurückgekehrt“, berichtet die Stadt. Dieses Gebiet war während des Aufenthalts der Bochumer zum Risikogebiet erklärt worden. Die Isolierung der Gruppe erfolgt vorsorglich.
Krisenstab der Stadt trägt Informationen über Klassenfahrten zusammen
Der Krisenstab der Stadt Bochum kam am Montagmorgen zusammen. Zusammengetragen wurden dort auch Informationen über die Klassenfahrten Bochumer Schulen der vergangenen Wochen. „Uns ist kein weiterer Fall einer Rückkehrerklasse aus einem Risikogebiet bekannt“, sagte van Dyk am frühen Nachmittag der WAZ. Auch seien in nächster Zeit keine Fahrten in diese Gebiete geplant.