Bochum. Bochum hat einen Corona-Prüfkatalog entwickelt. Veranstalter müssen ihn ausfüllen. Derweil gibt es vier neue Infektionsfälle.

Der Krisenstab der Stadt meldet vier weitere Corona-Infektionen in Bochum. Drei Frauen und ein Mann sind betroffen. Sie hatten zuvor Urlaub in Österreich (Tirol, Obertauern) und in Italien (Südtirol) gemacht. Unterdessen ist eine Checkliste für die Austragung von Veranstaltungen fertig.

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle in der Stadt ist nunmehr auf neun gestiegen. Alle Personen befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt unter häuslicher Quarantäne, so die Stadt.

Zahnarztpraxis bleibt geschlossen

Betroffen von dieser Quarantäne sind auch ein Zahnarzt und seine Angestellten. Eine der infizierten Frauen, eine Zahnarzthelferin, hatte nach ihrem Urlaub noch einen Tag gearbeitet, ehe sie untersucht wurde. Nun müssen alle Personen, die in direktem Kontakt mit ihr standen, ebenfalls vorsorglich in häuslicher Quarantäne bleiben, bis geklärt ist, ob sie infiziert sind oder nicht. Dazu müssen die Tests nach der Inkubationszeit zweimal negativ ausgefallen sein, so ein Sprecher der Stadt. Die Zahnarztpraxis, in der die Frau arbeitet, bleibt bis auf weiteres geschlossen.

Prüfkatalog aber Donnerstagmittag im Internet

Mehr als drei Stunden lang hat der 20-köpfige Krisenstab der Stadt am Mittwoch getagt und dabei einen Prüfkatalog ausgearbeitet. Mit diesem Katalog soll abgeklopft werden, ob die Austragung von Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern genehmigt werden kann.

„Wer in Bochum eine Veranstaltung ausrichten will, deren Teilnehmerzahl zwischen 100 und 1000 liegt, muss in diesem Katalog verbindliche Angaben zu seiner Veranstaltung machen und so eine Risikobewertung vornehmen“, so die Stadt am Mittwoch in einer Presseerklärung. Unter anderem wird abgefragt, ob Teilnehmer aus Corona-Risikogebieten stammen, ob es Möglichkeiten zum Händewaschen gibt, ob es sich um eine Tanzveranstaltung, einen Vortrag oder anderes handelt.

Katalog hält sich an Empfehlung des RKI

Verpflichtend wird außerdem eine Liste mit den Namen der Teilnehmer sein, damit mögliche Infektionsketten nachverfolgbar sind. Der städtische Prüfkatalog richtet sich dabei nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Veranstalter finden die Checkliste ab Donnerstagvormittag, 12. März, zum Download im Internet unter bochum.de/Corona unter dem Punkt „Veranstaltungen“. Die endgültige Entscheidung, ob eine Veranstaltung durchgeführt werden kann oder nicht, liegt bei einer Sonderarbeitsgruppe unter Leitung des Gesundheitsamtes.

Zwei Fußballspiele ohne Kulisse

Als erste Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern sind zwei Fußballspiele betroffen: Die Partien des VfL Bochum gegen den FC Heidenheim (14. März) im Ruhrstadion und des TuS Haltern gegen RW Oberhausen (15 März) im Lohrheidestadion müssen ohne Publikum ausgetragen werden.

Entwickelt wurde der Prüfkatalog, nachdem das Land NRW am Dienstag per Erlass Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern untersagt und außerdem festgelegt hat, dass Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern von den Kommunen individuell zu beurteilen sind.

Der Krisenstab der Stadt Bochum ist mit Vertretern aus zahlreichen Ämtern und Abteilungen besetzt. Neben dem Vorsitzenden, Rechtsdezernent Sebastian Kopietz, und dem Krisenmanager der Stadt, Mario Reuther, gehören ihm Vertreter des Sportamts, des Gesundheitsamts, der Schulverwaltung, des Jugendamts, der Öffentlichkeitsarbeit sowie von Polizei und Feuerwehr an.

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