Bochum. Eine junge Frau bestellt Burger und Pommes bei einer Fastfood-Filiale in Bochum. Der Lieferant soll sie in ihrer Wohnung sexuell belästigt haben.
Ein unkompliziertes, schnelles Essen nach der Arbeit – so hatte sich Franziska W. (Name von der Redaktion geändert) das vorgestellt, als sie am Montagabend vom Nebenjob aus dem Callcenter nach Hause kam. Die 18-Jährige bestellt Burger und Pommes bei der Bochumer Filiale eines Fastfood-Riesen, die will ihr das Abendessen nach Hause liefern.
Burger und Pommes kommen pünktlich und warm, der Lieferant wirkt auf den ersten Blick freundlich. „Es war also alles in Ordnung“, sagt die junge Frau. Das ändert sich wenige Minuten danach: Der Lieferant verlässt – so erzählt es Franziska W. – die Wohnung, und steht kurze Zeit später wieder vor der Wohnungstür. Er habe noch einen Burger in seinem Auto gefunden. Franziska W. solle prüfen, ob ihre Bestellung vollständig sei oder ob der Burger vielleicht zu ihrem Essen gehöre.
Sexuelle Belästigung – Fastfood-Unternehmen kennt den Fall
Die Bochumerin geht, wie sie weiter erzählt, in die Küche und überprüft ihr Essen. Als sie sich umdreht, stutzt sie. Plötzlich habe der Mann nicht mehr im Treppenhaus, sondern in ihrer Wohnung gestanden und sich das Schlafzimmer angeschaut. „Er hat mich gefragt, ob ich alleine wohne. Das kam mir schon sehr komisch vor“, sagt die 18-Jährige.
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„Dann hat er mich von hinten umarmt, mir an den Hintern gefasst und versucht mich zu küssen.“ Die junge Frau schildert, wie sie – erst starr vor Schreck – den Kopf zurück zieht, um dem aufdringlichen Lieferanten zu entweichen. „Ich war in dem Moment aber so schockiert, dass ich nichts gesagt oder getan habe“, erklärt sie fast entschuldigend.
„Der Typ ist dann abgehauen. Kurz bevor er weg war meinte er noch, sich zu entschuldigen. Er sei im Stress.“ Die junge Frau kann noch immer nicht ganz fassen, was ihr an diesem Montagabend da eigentlich passiert ist. „Ich habe dann bei der Filiale in Bochum angerufen. Mir ist ein Rückruf versprochen worden, der allerdings nie gekommen ist. Das kann doch nicht sein!“
18-Jährige erstattet Anzeige bei der Polizei
Die junge Frau erstattet Anzeige bei der Polizei. Diese bestätigt, dass die Anzeige eingegangen ist. „Wir haben den Mann auch angetroffen und vernommen“, sagt ein Polizeisprecher.
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Bei dem Fastfood-Unternehmen zeigt man sich auf Nachfrage alarmiert: „Wir verabscheuen und ahnden jegliche Form von Belästigung.“ Der Vorfall in Bochum sei dem Unternehmen bekannt und werde sehr ernstgenommen.
Fastfood-Riese behält sich weitere Schritte gegen Lieferanten vor
Zum laufenden Verfahren werde sich das Unternehmen aber „aus Rücksicht auf alle Beteiligten“ nicht äußern. „Sollten sich die Anschuldigungen des Gasts bewahrheiten, behält sich das Unternehmen in Absprache mit dem Franchisenehmer weitere Schritte vor.“ Warum niemand versucht habe, mit der jungen Frau zu sprechen, bleibt allerdings offen.
Franziska W. wird wieder Essen zu sich nach Hause bestellen. „Ich habe keine Angst.“ Sie ärgert sich nur, dass nie jemand versucht hat, mit ihr zu sprechen. „Ich möchte nicht das andere Leute genau so etwas erleben müssen.“