Bochum. Gestiegen sind die Gäste- und Übernachtungszahlen in der Jugendherberge Bochum. Der Boom hält 2020 voraussichtlich an.
Bochum entwickelt sich zum touristischen Anziehungspunkt. Abzulesen ist das auch an den Übernachtungszahlen des Jugendgästehauses. Das hat im Vorjahr fast das Rekordergebnis aus dem Jahr 2016 eingefahren.
17.449 Gäste waren im vergangenen Jahr in dem Haus an der Humboldstraße im Gleisdreieck zu Besuch, 389 mehr als 2018. Sie sorgten für insgesamt 32.270 Übernachtungen, das ist ein Plus von 927 (drei Prozent) gegenüber dem Jahr zuvor. „Damit sind wir natürlich sehr zufrieden“, sagt Hausleiter Dominik Peters. „Wir liegen ohnehin schon auf einem hohen Niveau und haben uns noch einmal gesteigert.“ Bochum hat ein gutes Jahr hinter sich. Auch finanziell: „Die Jugendherberge Bochum hat auch wieder mit einem wirtschaftlich guten Ergebnis überzeugt“, heißt es in einer Mitteilung des Jugendherbergsverbandes Westfalen-Lippe.
2020 bahnt sich weiteres Plus an
Und der Trend hält weiter an. „Schon jetzt ist abzusehen, dass wir 2020 noch einmal bessere Zahlen schreiben werden“, so der Jugendherbergs-Chef. Die Anmeldezahlen seien mehr als vielversprechend. Der Anstieg reiche über alle Zielgruppen hinweg.
Längst hat sich die Entscheidung, 2009 in Bochum wieder eine Jugendherberge zu eröffnen, als richtig erwiesen. Peters: „Wir erleben im Moment einen Städteboom.“ Und davon profitiert auch Bochum. „Wir haben ein modernes Haus, saubere Zimmer und eine tolle Mannschaft, die einen guten Job macht“, lobt der Hausleiter. Viele Mitarbeiter seien schon lange dabei, einige seit der Gründung vor knapp elf Jahren.
Keine Angst vor Hotel-Konkurrenz
Dass angesichts der sich anbahnenden Hoteloffensive in Bochum der Wettbewerb um Übernachtungen intensiver und härter werden könnte, beunruhigt ihn nicht. „Natürlich ist das eine Herausforderung. Wir bleiben da gelassen.“ Bochum habe Nachholbedarf auf dem Hotelsektor. So hat im Vorjahr an der Alleestraße ein GHotel eröffnet, in knapp zwei Jahren soll in unmittelbarer Nachbarschaft des Gästehauses am Citytor Süd ein Zwei-Sterne-Hotel den Betrieb aufnehmen. Aber das Gästehaus sei eben kein Hotel, die Kundengruppe nicht identisch. „Es gibt zwar Familien, die auch in einem Hotel übernachten könnten, die aber die besondere Atmosphäre einer Jugendherberge schätzen“, sagt Dominik Peters. Und wenn 150 Azubis der Deutschen Bahn zusammenkommen, seien sie womöglich in einem Gästehaus besser aufgehoben. Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus Bochum
Außerdem verweist der Hausleiter auf die Entwicklung in der Nachbarstadt. Das Jugendgästehaus Dortmund steht bei den Übernachtungen kurz vor der 50.000er-Grenze und ist damit wie Bochum auf Rekordkurs. Und das trotz des Hotelbooms der vergangenen Jahre.