Bochum. Drama an der Jahrhunderthalle Bochum: Eine Frau (45) war in einen acht Meter tiefen Schacht gestürzt. Die Feuerwehr rettete sie spektakulär.

Auf spektakuläre Weise ist am Freitagvormittag eine 45-jährige Bochumerin aus einem acht Meter tiefen Schacht an der Jahrhunderthalle Bochum gerettet worden.

Sie wurde laut Feuerwehr schwer verletzt, war aber ansprechbar. Lebensgefahr soll nicht bestehen.

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Die Frau ist laut Polizei am Donnerstag (20.) gegen 17.40 Uhr als vermisst gemeldet worden. Anwohner hatte die Anzeige erstattet und erklärt, dass sich die Frau am Westpark/Jahrhunderthalle aufhalten könnte.

Die Beamten suchten sofort in diesem Bereich mit großem Aufwand. Auch ein Polizeihubschrauber und die in Wattenscheid stationierte Hundestaffel der Feuerwehren NRW wurden eingesetzt. Auch eine Drohne startete in die Luft.

Am Freitagvormittag wurde die Frau dann von einem Polizisten in einem Abwasserschacht unter einem Kellergewölbe des ehemaligen Stahlwerks „Bochumer Verein“ entdeckt, schräg gegenüber der Veranstaltungshalle. Die Frau im Schacht hatte die Suchmaßnahmen bemerkt und um Hilfe gerufen.

Feuerwehrkran zieht die Frau in einem Schleifkorb hoch

Mit diesem Kran wurde die Frau auf eine Brücke an der Jahrhunderthalle gehievt.
Mit diesem Kran wurde die Frau auf eine Brücke an der Jahrhunderthalle gehievt. © Justin Brosch

Zur Hälfte hatte sich die Frau aus dem Schacht selbst befreien können, aber nicht ganz. Polizisten halfen ihr nach Kräften und betreuten sie. Letztlich gerettet wurde sie dann von der Feuerwehr. Um 11.06 Uhr ging der Alarm ein. Die Einsatzkräfte mussten sich durch ein enges Kellerloch zwängen und es vorher ausschachten, um mit der Ausrüstung überhaupt hineinkommen zu können, wie Einsatzleiter Markus Wendelberger der WAZ sagte.

Frau wurde ins Krankenhaus gebracht

Höhenretter der Feuerwehr legten die Frau auf einen „Schleifkorb“ und zogen diesen dann mit einem Feuerwehrkran vier bis fünf Meter hoch auf eine sichere Fußgängerbrücke. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Mindestens mehrere Stunden hatte sie laut Polizei in ihrer lebensgefährlichen Notlage ausgeharrt. Vielleicht sogar die ganze Nacht.

Hintergründe sind noch ungeklärt

44 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort

Alle drei Feuer- und Rettungswachen waren alarmiert worden. Während des Einsatzes wurden die Innenstadtwache und Wache in Wattenscheid durch die Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehr Bochum Mitte, Heide und Wattenscheid Mitte besetzt.

Insgesamt waren somit am Einsatz 44 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst beteiligt.

Warum die Frau in das Kellergewölbe und dort dann in die Tiefe abgerutscht ist, wird jetzt von der Polizei ermittelt. Öffentlich zugänglich ist dieser Bereich nicht. „Nach derzeitigem Stand ist von einem Unglücksfall auszugehen“, teilte Polizeisprecher Marco Bischoff mit. Um 12.50 Uhr war der Einsatz beendet.

Die Feuerwehr hatte zuletzt im April 2017 zwei große Einsätze an der Jahrhunderthalle gehabt. Eine 17-Jährige wurden aus einem halb gefüllten Wasserrohr mit 1,20 Meter Durchmesser gerettet. 35 Meter tief war die Jugendliche dort hineingeraten.

Wenige Tage zuvor war damals ein 20-Jähriger von einem Kühlturm neben der Jahrhunderthalle acht Meter tief in ein Wasserbecken gestürzt. Er starb.