Bochum. In Bochum geht es aufwärts mit der Einwohnerzahl. 372.193 Menschen leben jetzt in der Stadt. Das Plus ist einer Bevölkerungsgruppe zu verdanken.
Die Einwohnerzahl in Bochum ist auch im vergangenen Jahr gestiegen. Dabei ist das Plus nach wie vor den ausländischen Mitbürgern zu verdanken. Das weist die aktuelle Bevölkerungsstatistik aus, die die Stadt am Montag vorlegte.
372.193 Bürgerinnen und Bürger zählte Bochum Ende 2019. Das waren 1396 mehr als im Vorjahr. Damit hält der Aufwärtstrend an. Das Jahr 2013 hatte mit 364.852 Einwohnern den Tiefpunkt markiert. Seither geht’s von Jahr zu Jahr nach oben, auch wenn die Spitzenwerte aus den 90er Jahren mit mehr als 409.000 Bochumern in weiter Ferne liegen.
Einwohnerstatistik in Bochum: Ausländer sorgen für Zuwachs
Es sind vornehmlich die Bürger ohne deutschen Pass, die für den steten Zuwachs sorgen. 53.716 Ausländer lebten im vergangenen Jahr in Bochum: nochmals 2335 mehr als im Jahr zuvor. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren waren es erst 34.340.
Dabei ist die Zahl der Flüchtlinge, die ab 2015 verstärkt nach Bochum kamen, zuletzt zurückgegangen. Warum es dennoch zu der Steigerung kommt? Die Stadt-Statistiker Heike Feldmann und Dr. Rolf Taube haben dafür eine Erklärung: der Familiennachzug vieler Flüchtlinge, insbesondere aus Syrien.
Geburtenzahl geht erstmals wieder zurück
Ohne die ausländischen Mit- und Neubürger ginge es in Bochum deutlich bergab. Das liegt vor allem an der Schere zwischen Geburten und Todesfällen. Die hat sich im Vergleich zu den Vorjahren zwar leicht geschlossen. Noch immer sterben aber erheblich mehr Bochumer (2019 waren es 4316, im Vorjahr 4840), als Babys Bochumer Eltern zur Welt kommen. 3111 Neugeborene weist die Statistik für 2019 aus. Im Vorjahr waren es 3457. Damit gingen die Geburtenzahlen erstmals seit fünf Jahren wieder zurück.
Auch beim sogenannten Wanderungsgewinn sind es die Ausländer, die Bochum auf die Habenseite hieven. 11.353 Bürger mit deutscher Staatsangehörigkeit verließen Bochum, 11.071 zogen in die Stadt: ein Minus von 282. Bei den ausländischen Bürgern indes steht unterm Strich ein sattes Plus von 2424 Personen. Binnen Jahresfrist gab es hier 5110 fortgezogene, aber 7816 zugezogene Bürger.
Statistiker: Bochumer werden immer älter
Derweil wird Bochum immer älter. 80.448 Einwohner sind älter als 65 Jahre. Das entspricht einem Anteil von 21,6 Prozent. Vor 20 Jahren waren es erst 18 Prozent. Zugleich sinkt die Quote bei den Kindern und Jugendlichen. 54.455 Jungen und Mädchen sind jünger als 18 Jahre: Das sind 14,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Zwei Jahrzehnte zuvor waren es 15,8 Prozent. Noch deutlicher schrumpfte im 20-Jahre-Vergleich die Quote bei den 18- bis 45-Jährigen: von 40,1 auf 35,7 Prozent.
Bochum ist die Nummer 4 im Revier
Mit seinen 372.000 Einwohnern ist Bochum die viertgrößte Stadt im Ruhrgebiet: hinter Dortmund (587.010), Essen (583.109) und Duisburg (498.590, Zahlen von 2018).
Umfassende Zahlen und Daten rund um die Bevölkerungsstruktur in Bochum hält die Stadt im Internet auf www.bostatis.bochum.de bereit.
Das hat Auswirkungen auf das Durchschnittsalter der Bevölkerung. Aktuell liegt es bei 44,4 Jahren. Dabei ist der Bochumer „Durchschnittsmann“ mit 42,8 Jahren drei Jahre jünger als die „Durchschnittsfrau“, die es auf 45,9 Jahre bringt.
Heike Feldmann hat nachgeschaut: 1998 waren die Bochumerinnen und Bochumer im Schnitt 42,4 Jahre – zwei Jahre jünger als heute.
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