Bochum/Wattenscheid. In der Nacht zum Donnerstag brannten in Bochum Sperrmüll und ein Auto. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Es ist bereits der dritte Brand dort.
An der Wand lehnt noch ein Stemmeisen wie vergessen. Die Fassade des Mehrfamilienhauses an der Mittelstraße, nahe der Einmündung Günnigfelder Straße, ist auf einer Seite bis zum Dach rußgeschwärzt. Die Fenster unten links sind provisorisch vernagelt. Zum dritten Male in diesem Jahr hat es in dieser Ecke in Wattenscheid bereits gebrannt. Es war Brandstiftung, sagt die Kripo.
In der Nacht zum Donnerstag gegen 1 Uhr hatte zunächst ein Sofa auf dem Gehweg gebrannt, es sollte als Sperrmüll entsorgt werden. Die Flammen griffen dann schnell auf einen vor dem Haus parkenden Audi A6 über. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Fahrzeug bereits vollständig in Flammen, auch die Verkleidung der Hausfassade hatte Feuer gefangen. Die Fensterscheiben im Erdgeschoss waren zerborsten, Rauch drang in die Wohnung ein. Weil Strom und Wasser abgedreht wurden, war das Gebäude vorläufig unbewohnbar.
Sperrmüll in Bochum brennt – Flammen greifen auf Auto und Wohnhaus über
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Die Flammen griffen dann schnell auf einen vor dem Haus parkenden Audi über. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Fahrzeug bereits in Flammen, auch die Verkleidung der Hausfassade hatte Feuer gefangen. Die Fensterscheiben im Erdgeschoss waren zerborsten, Rauch drang in die Wohnung ein.
Weil die Bewohner offenbar früh in der Nacht aufgeschreckt sind und die Nachbarn alarmiert haben, wurde niemand ernsthaft verletzt. Alle hatten sich ins Freie gerettet.
Feuerwehr ist mit 30 Kräften vor Ort
Rund 30 Kräfte der Feuerwehr löschten das Feuer zügig mit Schaum. Drei Trupps unter Atemschutz waren im Einsatz, an dem auch die Freiwillige Feuerwehr Günnigfeld beteiligt war. Nach rund anderthalb Stunden war der Einsatz beendet.
Gegenüber dem Haus steht ein Pärchen auf dem Bürgersteig. „Da hat am Abend Sperrmüll gestanden“, sagen die beiden. Ihnen gehört der völlig ausgebrannte Audi. Die Reifen sind in der Hitze geplatzt, das ursprüngliche Silbergrau ist nur noch am Heck zu erkennen. Rundum sind die Reste des Löschmittels wie Schnee zu sehen. Die zwei warten wartet jetzt auf einen Mitarbeiter ihrer Versicherung. Immerhin: „Gut 10.000 Euro wird der Wagen noch wert gewesen sein, der war von 2008.“
Lob für die Feuerwehr Bochum
Lob gibt es für die Einsatzkräfte. „Die Feuerwehr war wirklich schnell da, die hat einen super Job gemacht. Alle sind noch rechtzeitig aus dem Haus gekommen, sogar der alte Mann.“ Um den haben sich alle in der Nacht Sorgen gemacht, man kennt die drei Parteien aus dem Haus „vom Sehen, vom Grüßen“.
Brandkommissariat bittet um Hinweise
Das Bochumer Brandkommissariat (KK 11) hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Beamten bitten unter der Rufnummern 0234/909 4106 um Hinweise von Zeugen. Auch die Kriminalwache nimmt rund um die Uhr sachdienliche Hinweise entgegen.
Schon am Neujahrstag, erinnern sich die beiden Nachbarn, habe es gebrannt, ein schwarzer Golf auf dem Hof schräg gegenüber, und wohl die Mülltonnen, ein Motorroller, dann die Überdachung. Das Wrack war noch nicht abgeschleppt, dann habe genau das noch einmal in Flammen gestanden.
„Hoffentlich hat die Polizei unsere Ecke jetzt im Blick“
Das war in der Nacht des 22. Januar. Das hat dann ein Helfer aus einem weiteren Haus nebenan nicht einmal mit seinem Feuerlöscher auskriegen können, erinnern sich die Nachbarn. Auch in diesem Fall geht die Polizei von Brandstiftung aus. Die Feuerwehr löschte auch damals alles und verhinderte damit, dass die Flammen auf das angrenzende Gebäude übergriffen.
„Schon auffällig“ haben die Feuerwehrleute es genannt, dass es hier in so kurzer Zeit drei Mal gebrannt hat, sagen die beiden Nachbarn. „Hoffentlich hat die Polizei unsere Ecke jetzt im Blick.“