Bochum. Der Hotel-Boom in Bochum hält an. Das nächste Haus ist in Planung. Ein gerade erst fertig gestelltes Hotel ist nun Teil eines Anlagefonds.

Das GHotel an der Alleestraße unweit der Jahrhunderthalle ist erst vor einem halben Jahr fertig geworden, da bahnt sich nur wenige hundert Meter weiter in Richtung Innenstadt bereits das nächste Projekt an. Der Hotel-Boom in Bochum setzt sich damit fort. Auf absehbare Zeit beginnt auch der Bau zweier weiterer Drei-Sterne-Herbergen im Zentrum.

Auf der Fläche zwischen dem Einkaufszentrum (Edeka Burkowski) und der Bahnüberführung möchte die List Develop Commercial aus Nordhorn ein B&B-Hotel bauen. Ein entsprechendes Bebauungskonzept hat sie bereits vorgelegt. Dass an der Stelle eigentlich der Bau eines Pflegeheims vorgesehen war, ist vermutlich bald kein Hindernis mehr. Die Politik berät gerade über die Aufhebung des Bebauungsplans. Nun sieht die Planung „eine Beherbergungsnutzung“ vor, wie es in einer Verwaltungsvorlage heißt.

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Baubeginn noch in diesem Jahr

Schon längst über das erste Planungsvorhaben hinaus sind die Projekte am Citytor Süd und an der Viktoriastraße. Am Citytor Süd will der Aachener Immobilienentwickler Landmarken ein Economy Design Hotel mit knapp 170 Zimmern und einer repräsentativen, zweigeschossigen Glasfront bauen. Das Grundstück dafür hat er Ende 2019 gekauft. In nur wenigen hundert Meter Entfernung beginnt noch in diesem Jahr der Bau des Viktoria-Karrees, zu dem auch ein Holiday-Inn-Express-Hotel gehören wird.

So sehen sie Pläne für das Landmarken-Hotel am Citytor Süd aus.
So sehen sie Pläne für das Landmarken-Hotel am Citytor Süd aus. © Andreas Rorowski

Die Branche hält gerade Bochum für einen attraktiven Markt. „Die Hotel-Dichte ist noch eher gering“, sagt Sebastian Podwojewski, Sprecher der Dortmunder Dr.-Peters-Group. Das Potenzial für eine positive Entwicklung sei da, zumal die Stadt selbst derzeit im Aufwind sei. Daher hat das Investment-Unternehmen aus dem Westfalenmetropole auch ein Objekt in Bochum ins Auge gefasst. Vor einigen Tagen hat es den Kauf des GHotels an der Alleestraße perfekt gemacht.

Erfolgreiche Häuser an Sekundärstandorten

Nicht zuletzt die Nähe zur Jahrhunderthalle, so Unternehmenssprecher Podwojewski, berge eine großes Potenzial. Das GHotel ist Teil eines neuen Fonds, den die Dortmunder aufgelegt haben und zu dem noch zwei weitere Häuser anderer Marken und anderer Betreiber in Karlsruhe und Ludwigshafen gehören. Die Dr.-Peters-Group setzt „beim Ankauf von Anlageobjekten vorrangig auf wirtschaftlich erfolgreiche Häuser in ausgewählten Sekundärstandorten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Bochum passe perfekt in diese Strategie.

Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus BochumZahlen belegten das – wengleich sie nicht ganz übereinstimmen mit den Daten, die bisher vom Bochumer Hotelmarkt bekannt sind. „Bochum hat nach Essen und Dortmund den drittgrößten Hotelmarkt im Ruhrgebiet. Zudem weist Bochum mit fast 70 Prozent die höchste Zimmerbelegungsquote in der Region auf. Rund 80 Prozent aller Hotelübernachtungen in Bochum haben einen geschäftlichen Hintergrund. Insofern haben wir mit dem neugebauten Businesshotel für unsere Anleger eine sehr attraktive Hotelimmobilie erworben“, so Vorstandsmitglied Albert Tillmann. Geschäftsleute sind allerdings nicht allein die Zielgruppe. Auch auf die weitere Entwicklung des Ruhrgebietstourismus setze man, so Firmensprecher Podwojewski.