Bochum. Nach dem Wasserrohrbruch im Schauspielhaus muss das Betriebsrestaurant neu gestaltet werden. Geschlossen war es allerdings schon Wochen vorher.

Das Schauspielhaus Bochum sucht nach einem neuen Pächter für die Kantine: „Wir überlegen fieberhaft, wie es dort weitergehen könnte“, sagt die stellvertretende Intendantin Susanne Winnacker am Mittwochnachmittag vor den Mitgliedern des Kulturausschusses. Die Kantine, über Jahrzehnte das Herzstück des Theaters, ist von dem verheerenden Wasserrohrbruch Mitte Dezember schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.

Der Boden, aber auch viele technische Geräte waren danach nicht mehr zu gebrauchen: „Die Küche mussten wir komplett abmontieren“, berichtet Jens Buth von den Zentralen Diensten der Stadt. „Auch der Parkettholzboden, der durch das Wasser hoch kam, wurde entfernt.“ Eine Sanierung der Räume sei im laufenden Betrieb nicht möglich und werde wohl erst in der kommenden Spielzeitpause in Angriff genommen: „Das ist leider mit viel Lärm und Dreck verbunden.“

Wasserrohrbruch Mitte Dezember hat das Schauspielhaus schwer getroffen

Geschlossen wurde die Kantine indes schon vier Wochen vor dem Rohrbruch, berichtet Susanne Winnacker. Dies habe mit der baufälligen Situation und dem heruntergekommenen Zustand der Räume zu tun: „Der Wasserschaden hat dann gewissermaßen sein Übriges getan.“ Mit dem bisherigen Betreiber der Kantine sei bereits „eine gütliche Trennung“ zum Ende dieser Spielzeit vereinbart worden. „Der Caterer wollte seinen Vertrag auch gar nicht verlängern“, ergänzt Kulturdezernent Dietmar Dieckmann.

Die stellvertretende Intendantin Susanne Winnacker (rechts) und der technische Direktor Will-Jan Pielage begutachten Mitte Dezember die schweren Schäden im Keller des Schauspielhauses.
Die stellvertretende Intendantin Susanne Winnacker (rechts) und der technische Direktor Will-Jan Pielage begutachten Mitte Dezember die schweren Schäden im Keller des Schauspielhauses. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Die eher eintönigen Mahlzeiten, die bislang den Speiseplan bestimmten, seien den Mitarbeitern des Hauses schon länger übel aufgestoßen. Gesucht werde jetzt eine neue, zeitgemäße Lösung – fürs tägliche Essen ebenso wie für die Neugestaltung der Räume: Hier hat das Schauspielhaus bereits Architekturstudenten der Ruhr-Uni angesprochen. „Die lassen jetzt ihre Phantasie und ihren Sachverstand spielen. Auf das Ergebnis kann man sich freuen.“

Schaden von 250.000 Euro für die ausgefallenen Vorstellungen

In der Zwischenzeit muss das Theater weiterhin ohne Kantine auskommen, was komplizierter sei als es klingt: „Wir müssen schnell eine Idee entwickeln, wo die Schauspieler in Kostüm und Maske in den Pausen schnell etwas Kräftigendes zu essen bekommen. Das macht uns tatsächlich große Sorgen.“ Auch gerade jungen Mitarbeitern sei es nicht zuzumuten, dauernd die Restaurants in der Umgebung zu besuchen.

Rund einen Monat lang war das Große Haus nach dem Wasserrohrbruch geschlossen. Am Schauspielhaus rechnet man mit einem Schaden von etwa 250.000 Euro für die ausgefallenen Vorstellungen. Insgesamt habe die Stadt für die schnelle Reparatur des Wasserschadens rund 500.000 Euro zur Verfügung gestellt: „Damit kommen wir gut aus“, meint Ulf Schmiedeberg von den Zentralen Diensten.

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