Bochum-Hofstede. Die Stadt Bochum will das Grundstück in Hofstede selbst vermarkten. Die Schadstoffsanierung rasch erfolgen. Es werden Bäume gefällt.

Die Gebäude der ehemaligen Kreishandwerkerschaft an der Poststraße in Hofstede stehen seit über 18 Jahren leer. Die Stadt hatte das Areal erworben, um dort eine Neunutzung zu schaffen. Doch passiert ist seither nichts. Nun aber kommt Bewegung ins Spiel, der Abriss steht kurz bevor.

Baumfällungen seien nötig

Dazu aber müssen Bäume gefällt werden, die das Ensemble umschließen. Beim Gebäudeabbruch, so die Begründung der Verwaltung, sei ein Eingriff in das Wurzelwerk unumgänglich und die Standfestigkeit der Bäume könne nicht mehr gewährleistet werden. Die Baumfällungen seien nach Ansicht der Verwaltung aber auch nötig, damit das Areal vermarktet und bebaut werden kann. Die Bezirksvertretung Mitte befasste sich in ihrer aktuellen Sitzung mit den Abholzungen.

Die Stadt kaufte das ehemalige Bildungszentrum Handwerk. Sie möchte das Gelände auch selbst vermarkten, denkt aber größer: Die ehemaligen Bahnflächen Auf dem Dahlacker könnten einbezogen werden zugunsten eines neuen Gewerbegebiets mit Anschluss an die Poststraße. Es handelt sich um drei Häuser, Poststraße 74 bis 78.

Verhandlung und Vermarktung

Die Gebäude der ehemaligen Kreishandwerkerschaft an der Poststaße stehen leer, seit sie den Standort dort aufgab und an der Springorumallee die Akademie des Handwerks übernahm. Die Stadt kaufte das Gelände.

Für die Vermarktung des Geländes verhandelt die Wirtschaftsentwicklung seit eineinhalb Jahren mit der Deutschen Bahn Immobilien; die Bahn prüft die „Entbehrlichkeit der Grundstücke“. Falls die Bahn nicht verkaufen will, ist geplant, einen Teil des Areals für „nicht störendes Gewerbe“ zu vermarkten. Nicht zulässig wären Einzelhandel, Versammlungsstätten, Kneipen – Imbisse hingegen bilden eine Ausnahme –, Tankstellen, gewerbliche Sportanlagen, Betriebe mit Musikdarbietungen und solche aus dem sexuellen Gewerbe.

Die Verwaltung hatte eine Abrissgenehmigung beantragt. So war geplant, schon Ende vergangenen Jahres mit dem Abbruch zu beginnen. Indes wird mit Schadstoffen wie Asbest gerechnet. Noch ist kein Bagger angerückt. Doch die Zeitplanung steht.

Nach der Sanierung beginnt der Abriss

„Es gab Verzögerungen durch die enge Auftragslage bei Baufirmen“, erklärt Stadtsprecherin Charlotte Meitler auf Anfrage. Inzwischen steht fest: Bis zum 31. März soll die Schadstoffsanierung an den Häusern der alten Kreishandwerkerschaft abgeschlossen sein. Nahtlos im April schließt sich der Abriss des Hauptgebäudes an. „Der Abbruch ist nur im April oder Oktober möglich aus Artenschutzgründen“, sagt Charlotte Meitler. Danach folgen die Abräumarbeiten und der Abriss der restlichen Gebäude. Firmen sind für alle Arbeiten beauftragt.

Die SPD-Fraktion nennt die Baumfällungen ein „ärgerliches Erfordernis“. Fragt aber an, wo die 19 Ersatz- und Kompensationspflanzungen vorgenommen werden sollen, möglichst in Hofstede selbst: „Könnten dafür neue Straßenbäume etwa auf der Poststraße selber, oder auf den umliegenden Straßen erfolgen, etwa auf der Gemeindestraße, der Hordeler Straße, In der Provitze oder auf der Riemker Straße?

Neuanpflanzungen im Stadtteil

Geplant ist, so das Grünflächenamt, neun Bäume an der Hordeler Straße neu zu pflanzen, ferner fünf In der Provitze, vier auf der Gemeindestraße und einer auf der Poststraße. Von den elf beantragten Bäumen fallen sieben Bäume auf Grund ihrer Art und ihrer Stammumfänge unter die Satzung zum Schutz des Baumbestandes in der Stadt Bochum. Die Bäume befinden sich im Bereich des Baufeldes sowie auf einem angrenzenden Wall, der ca. 1,8 Meter über dem Straßenniveau liegt.