Bochum. Thomas Rech, bekannt durch seine Arbeit für den „Mondpalast“ in Herne, wird 65. Die Anfänge des renommierten Bühnenkünstlern liegen in Bochum.

Dieser Tage feierte Thomas Rech 65. Geburtstag. Der Bochumer ist Schauspieler und Regisseur und war Gründungsintendant des Theaters „Mondpalast“ in der Nachbarstadt Herne. Er zählt zu den Charakterköpfen des Ruhrgebiets-Theaters, was Rech in seinen Bochumer Anfangstagen so sicher nicht erwartet hätte.

In der Tradition von Samuel Beckett

Rech ist Revier-Szene seit den 1980er Jahren verbunden. Das Multitalent – Autor, Schauspieler und Regisseur in Personalunion – startet seinen Bühnenweg im Theater Ecce Homo, einer Off-Bühne im Hinterzimmer einer Gaststätte in Hofstede, nachdem er zuvor schon in kleineren Fernseh-Rollen an der Seite von Götz George, Hansjörg Felmy und Manfred Krug mitgewirkt hatte. Sein markantes TV-Profil kennzeichnete Rechs Stil nur äußerlich, vielmehr sah sich das mit Hans-Wilhelm Lösch geführte Zimmertheater Ecce Homo damals in der Tradition eines Beckett und Ionesco; Mut zum Experiment und die Suche nach ungewöhnlichen Ausdrucksformen kennzeichneten die längst verblichene Bühne.

Thomas Rech als „Jedermann“ in der Jahrhunderthallen-Aufführung, die 1996 und 1999 zu sehen war.
Thomas Rech als „Jedermann“ in der Jahrhunderthallen-Aufführung, die 1996 und 1999 zu sehen war. © Stahlhausen Enterprises

Stets auf der Suche nach Neuem, wechselte Rech in den 1990ern ins heitere Fach. In Jochen Schroeders „Comödie Bochum“ spielte er u.a. mit Johannes Heesters und Klaus Dahlen.

„Bochumer Jedermann“

Unvergessen seine Auftritte 1996 und 1999 als „Bochumer Jedermann“, einer Produktion des Ensembles Stahlhausen Enterprises in der riesigen, leeren Jahrhunderthalle. Die Aufführung dachte in ihrer konsequenten künstlerischen Nutzung des aufgelassenen Industriebaus die weitere Entwicklung der Kultur des Ruhrgebiets voraus.

Intensives Spiel

Auch Rechs Spiel als verstörter Handwerker Mattes in Werner Streletz’ Uraufführung „Lisa, ihr Schreiner und eine Mutter“ 1992 im Prinz-Regent-Theater bleibt in Erinnerung; es war vielleicht seine intensivste Rollenaneignung.

Seit 2003 leitete Thomas Rech als Intendant die künstlerischen Geschicke des Mondpalastes von Wanne-Eickel. Er stellt das Ensemble zusammen und inszeniert selbst. 2014 gab er den Stab an Ekki Eumann weiter.

Nach gesundheitlichen und privaten Rückschlägen sieht er nun wieder neuen künstlerischen Herausforderungen entgegen.