Bochum. Die Gewerkschaft Verdi und Callcenter-Betreiber Kikxxl streiten weiter. In Bochum kommt es offenbar nicht zur Wahl eines eigenen Betriebsrats.

Wie von der Gewerkschaft Verdi befürchtet, will Callcenter-Betreiber Kikxxl offenbar ausschließlich einen zentralen Betriebsrat am Stammsitz im niedersächsischen Osnabrück wählen lassen. Betriebsräte an den anderen Standorten, darunter im Jahrhunderthaus an der Alleestraße in Bochum mit etwa 300 Beschäftigten, soll es nicht geben. Genau das hatte die Bochumer Gewerkschaftssekretärin Katja Arndt unlängst gegenüber der WAZ befürchtet. Bei Verdi Osnabrück ist derweil von einer „Mogelpackung statt echter Mitbestimmung“ die Rede.

Gütetermin vor dem Landgericht

Kikxxl-Chef Andreas Kremer argumentiert, 94 Prozent der Beschäftigten hätten sich für einen einheitlichen Betriebsrat ausgesprochen. Schon an diesem Freitag soll es in Osnabrück zur ersten Wahlversammlung kommen. Eine solche Versammlung hatte es unlängst zwar auch in Bochum gegeben. Die Bildung eines eigenen lokalen Betriebsrats ist offenbar aber nicht vorgesehen. Vor besagter Wahlversammlung hatte der Callcenter-Betreiber drei Beschäftigte entlassen – „weil sie einen Betriebsrat gründen wollten“, so die Gewerkschaft. Mit einem der Entlassenen hat sich Kikxxl im Rahmen eines Gütetermins vor dem Arbeitsgericht Bochum bereits über eine Abfindungszahlung geeinigt.