Bochum. Die Universitätsmedizin in Bochum muss besser werden. Das fordert das Land. Gefördert hat es daher ein neues Institut, das jetzt eröffnet wurde.
Die Universitätskliniken in Bochum verfügen seit Mittwoch über eine wichtige neue Einrichtung. Das Institut für Forschung und Lehre (IFL) ist auf dem Gelände des St.-Josef-Hospitals eröffnet worden. Das Land Nordrhein-Westfalen förderte den Bau mit 15 Millionen Euro.
Neues Institut in Bochum bietet 100 moderne Arbeits- und Laborplätze
„Das Institut wird helfen, an unseren Schwächen zu arbeiten.“ Professor Ralf Gold, Dekan der Medizinischen Fakultät, ging gleich in seiner Begrüßung auf die Bedeutung des IFL ein. Erst Ende Oktober hatte der Wissenschaftsrat Kritik am „Bochumer Modell“ geübt. Die Universitätsmedizin mit einem Dutzend Trägern und Kliniken sei in die Jahre gekommen, hieß es. Insbesondere im Bereich Forschung und Lehre wurden Defizite aufgezählt.
Forscher und Forschergruppen aller Bochumer Universitätskliniken sollen es daher künftig besser haben in Bochum. Im IFL können sie künftig auf drei Etagen und knapp 4.500 Quadratmetern rund 100 modernste Arbeits- und Laborplätze nutzen. Bis zum Frühjahr sollen diese eingerichtet sein.
Medizinstudenten und Patienten sollen profitieren
Profitieren vom IFL sollen auch die Bochumer Medizinstudierenden und die Patienten in den Kliniken. „In der Kombination aus universitärer Medizin und klinischem Know-how verfolgt das IFL einen sehr stark patienten- und probandenorientierten Ansatz“, so Gold. Vorklinische Forschungsergebnisse sollen schneller als bislang zur Anwendung an Patienten gelangen.
Den hohen Nutzen des Institutsgebäudes betonte auch Wilhelm Beermann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Bochumer Universitätsklinikums: „Das IFL ist für die Bochumer Universitätsmedizin ein bedeutender Schritt nach vorn. Die Forschung erfolgt sehr praxisnah. Auch die Studierenden haben dort hervorragende Bedingungen. Das Institut nutzt damit den Professoren, dem akademischen Nachwuchs und am Ende durch den medizinischen Fortschritt vor allem den Patienten.“
St.-Josef-Hospital stellt das Grundstück zur Verfügung
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In zwei Jahren Bauzeit wurde das Institutsgebäude auf dem Gelände des St.-Josef-Hospitals direkt neben dem Hörsaalzentrum errichtet. Das „Josef“ leistet einen Eigenanteil, indem es das Gebäude bewirtschaftet und instand hält. Die St.-Elisabeth-Stiftung - als Gesellschafterin des St. Josef-Hospitals - hat das Grundstück bereitgestellt.
Erst im Juni dieses Jahres hatte die Ruhr-Universität auf dem Gesundheitscampus ein Zentrum für Proteindiagnostik eingeweiht. In dem sogenannten ProDi wird daran geforscht, Krebs und Alzheimer schneller zu erkennen. Zu Fortschritten in Bereich des Forschungsschwerpunktes Onkologie soll auch das IFL beitragen. Dort ist ein Kompetenzzentrum für klinische Studien geplant. „Wir wollen Spitzenmedizin in die breite Versorgung bringen“, kündigt Prof. Anke Reinacher-Schick an.