Wattenscheid-Mitte. Die Werbegemeinschaft Wattenscheid fordert, den Autoverkehr auf dem August-Bebel-Platz zu erhalten. Das sei für die Geschäfte wichtig.

Die Pläne, den August-Bebel-Platzes im Zuge des geplanten Umbaus autofrei zu gestalten, stoßen bei den Wattenscheider Geschäftsleuten auf massive Kritik. Die Wattenscheider Bezirksvertretung hatte dies mit einer knappen 10:8-Mehrheit von SPD, Grünen und dem parteilosen Bernd Heider beschlossen; CDU und UWG stimmten dagegen.

„Dass der Augst-Bebel-Platz attraktiver gestaltetwerden muss, um mehr Aufenthaltsqualität zu bieten und die City aufzuwerten, steht ja vollkommen außer Frage. Doch den Individualverkehr vom Bebel-Platz zu verbannen, lehnen wir entschieden ab“, erklärt Wolfgang Dressler, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Wattenscheid.

„Für den Einzelhandel ist es wichtig, dass dieser Bereich für Autos befahrbar bleibt. Die Kaufleute müssen schließlich um jeden Kunden kämpfen. Doch diese Maßnahme würde erheblich dazu beitragen, Kundschaft aus der Innenstadt zu vertreiben.“

Nebenstraßen würden stärker belastet

Außerdem würden durch eine Sperrung des August-Bebel-Platzes die Nebenstraßen wie Propst-Hellmich-Promenade, Marienstraße und Swidbertstraße durch den zusätzlichen Kfz-Verkehr belastet. „Der Verkehr am August-Bebel-Platz ist derzeit sicherlich nicht das große Problem.“

Weiter Diskussionsbedarf

Die Bezirksvertretung war einstimmig dafür, dass der August-Bebel-Platz attraktiver werden muss. Der entsprechende Beschluss wurde gefasst, um in den Genuss von Fördermitteln in Millionenhöhe zu kommen. Der Umbau könnte 2023 starten. Der Entwurf der Stadt fand aber keine ungeteilte Zustimmung.

Beim Punkt Autoverkehr gingen die Meinungen zwischen den Fraktionen allerdings ganz weit auseinander.

Der Vorstoß, den Bebel-Platz autofrei zu gestalten, mute an „wie ein Stück aus dem Tollhaus. Auch hier wollen einige Parteien offenbar aus ideologischen Gründen ein Konzept gegen den Individualverkehr durchdrücken, ohne sich der Folgen bewusst zu sein“. Dressler erklärt, dass es sinnvoller sei, am August-Bebel-Platz für „bessere Ampelregelungen oder einen Kreisverkehr zu sorgen, davon würden der Kfz-Verkehr und die Fußgänger profitieren“.

Kreisverkehr könnte helfen

Wolfgang Dressler betont, dass der August-Bebel-Platz im Zuge des Förderprogramms „Soziale Stadt“ dringend aufgewertet werden müsse. Das hatte die Bezirksvertretung in der Sitzung am 3. Dezember auch einstimmig so beschlossen, um in den Genuss von hohen Fördermitteln kommen zu können. Einstimmigkeit herrschte auch bei dem Punkt, dass dort die Zahl der Parkplätze erhalten werden müsse. Allerdings schlagen hier SPD, Grüne und Bernd Heider vor, einen Neubau mit Tiefgarage auf dem Parkplatzbereich zur Voedestraße hin zu errichten mit einer Tiefgarage darunter.