Die Bogestra stellt ihr Angebot um. Vom 15. Dezember an gilt der neue Netzplan. Viele Kunden äußern schon jetzt ihren Unmut.
Dutzende von Reaktionen zur Netzumstellung der Bogestra haben die WAZ bereits erreicht. Hier ein kleiner Ausschnitt.
„Ich las, der neue Fahrplan wäre ein ,großer Wurf’. Für uns im Langendreerer Osten ist es ein ,Rauswurf’!“ Helga Zumpfe
„Aus dem von der Bogestra so vielversprechend formulierten ,Wir bringen dich hin’ wird für diejenigen, die unten in Stiepel Dorf wohnen, ein ,Wir bringen dich nicht mehr oder nur noch sehr umständlich hin’.“ Annegret Hilsinger
Schulkinder länger und früher unterwegs
„Schade, dass die Umstellung auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird und sie nun viel länger und viel früher unterwegs sein werden. In vielen Stadtteilen scheint der Schulweg bald erschwert zu sein, hört man an allen Ecken von Eltern und Kindern.“ Daniela Giertz
„Es ist mir völlig unverständlich, wie der Stadtteil Stiepel mit großen Stadtteilschulen dermaßen abgehängt werden kann. Der Umstieg auf den ÖPNV, der mittelfristig so gewünscht und auch richtig ist, wird dadurch erheblich erschwert. Schüler und Schülerinnen werden verstärkt von ihren Eltern gefahren werden, da bin ich mir sicher.“ Helga Behrenbeck-Beckendahl
Schlechterer Takt
„Zur Zeit wird alles daran getan, damit die Bürger vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen (Benzinpreiserhöhung, geplante Anhebung der Parkgebühren usw). Auch die Bogestra leistet hierzu ihren Beitrag. Zum geplanten Fahrplanwechsel am 15.12. wird auf einigen Linien, in diesem Fall die Linie 389, von einem 20-Minuten-Takt auf einen 30-Minuten-Takt reduziert. Gleichzeitig wird natürlich aber auch die gewohnte Preiserhöhung für 2020 angekündigt. Es gibt zwar zukünftig auch einige Verbesserungen, aber im Fall der Linie 389 haben die Bewohner, die jenseits der ,Blauen Brücke’ wohnen, das Nachsehen. Das führt doch unweigerlich dazu, dass die Leute wieder vermehrt das Auto benutzen werden. Herzlichen Glückwunsch an die Verantwortlichen der Bogestra. Da kann man nur sagen: Denn Sie wissen nicht, was Sie tun.“ Jürgen Otte
„Schüler aus dem Raum Harpen, die in Langendreer die Rudolf-Steiner- oder Nelson-Mandela-Schule besuchen, sind nach unseren Recherchen demnächst doppelt so lang unterwegs wie derzeit. Bisher sind die Schüler meist mit dem 336 bis zur Ruhrparkbrücke und dann weiter mit dem 355 gefahren. Die Linie 336 fährt demnächst nur noch alle halbe Stunde. Fahren die Kinder damit in Richtung Lütgendortmund, um hinterher in die 378 zu steigen, ist dieser gerade drei Minuten weg und die Schüler müssen dort 25 Minuten auf den nächsten warten. Ebenso gestaltet sich die Variante, mit dem 364 nach Werne zu fahren, um in den 355 zu steigen. Auch dieser ist dann gerade drei Minuten weg und der nächste käme 30 Minuten später. Wenn sich tatsächlich für uns keine vernünftige Alternative mehr ergibt, werden wir wieder unsere Kinder mit dem PKW zur Schule fahren. Ich freue mich auf die Ökobilanz.“ Manuela Roshoff
Die Folge: mehr Autoverkehr
„Der 349er fährt nur noch einmal die Stunde; dafür aber so früh, dass unser Sohn nun eine halbe Stunde vor Beginn der Schule sich dort die Zeit vertreiben darf. Das ÖPNV-Netz ist in Bochum schon bisher suboptimal ausgestaltet gewesen. Zum Sportunterricht, der in der Matthias-Claudius-Schule in Weitmar stattfindet, braucht man mit dem Auto zehn Minuten, mit dem ÖPNV mindestens eine dreiviertel Stunde und das auch nur, wenn die Verbindungen mit Bus und Bahn klappen. Dabei sind Stiepel und Weitmar Nachbargemeinden. Die Folge wird natürlich sein, dass sich nun vor 8 Uhr noch mehr Autos durch Bochums Straßen quälen werden, ganz im Sinne des dort ausgerufenen Klimanotstandes.“
Jutta Zentgraf-Avakian