Bochum. Ein Hauch von Caesars Palace am Bochumer Schlachthof: An der Freudenbergstraße geht der „Showpalast Rouge“ mit einer Dinner-Show an den Start.

Von der A 40 dröhnt das ewige Dauerrauschen. Der Schlachthof liegt um die Ecke. Der nahe FKK- und Saunaclub verheißt „Freude“ zumindest im Titel. Es gibt wahrhaft glanzvollere Ecken in Bochum als das Gewerbegebiet an der Freudenbergstraße. Was ein Velberter Ehepaar nicht davon abhält, hier einen Betrieb zu eröffnen, der scheint, als sei er aus der Zeit gefallen. Vorhang auf für den „Showpalast Rouge“.

„Glamouröses Ambiente“, „atemberaubende Shows“, „exklusive Köstlichkeiten“: Die Eigentümer Volker (56) und Sandra Lebendig (48) stapeln nicht eben tief, wenn sie ihre jüngste Investition anpreisen. Rund 1,5 Millionen Euro, berichten die Immobilienbesitzer und -verwalter, haben sie in die Ausstattung und Technik ihres „Showpalastes“ gesteckt. Ein Hauch Caesars Palace inmitten von Ruhrpott-Tristesse.

Früher wurde hier in der Disco „Taksim“ getanzt

Tatsächlich glitzert und funkelt es in der von außen unscheinbaren XXL-Halle an allen Ecken. Edel wirkt das Interieur mit mehreren Bars, Champagner-Lounge, VIP-Sitzecken für 100 Gäste und opulenter Bühne samt LED-Wand. Das Innenleben ist neu; der Ausgehtreff nicht. Früher ging hier in der türkischen Diskothek „Taksim“ die Post ab. „Seit 2016 stand die Halle leer. Jetzt gibt’s einen kompletten Neustart“, sagt Volker Lebendig, der das „Rouge“ ausdrücklich von dem benachbarten Rotlichtlokal abgrenzen will: „Beide Betriebe laufen parallel, haben von der Ausrichtung aber nichts miteinander zu tun.“

Erotik spielt gleichwohl auch im „Rouge“ eine Rolle. Nach einem Probelauf vor einem Jahr (behördliche Auflagen sorgten laut Inhaber anschließend für erhebliche Verzögerungen) soll am Samstag (14.) erstmals die „Las Vegas Dinner Show“ in Hamme über die Bühne gehen. Das Konzept: 15 Künstler präsentieren ab 19 Uhr eine Revue mit Tanz auch in freizügigen Kostümen, Artistik und Gesang, während die Gäste ein Menü des Lüner Catering-Unternehmens Stolzenhoff genießen. Gegen Mitternacht folgt die Aftershow-Party mit angesagten DJ`s und Musik aus den 80er und 90er Jahren.

Party-Reihe soll monatliche Dinner-Shows ergänzen

Volker und Sandra Lebendig sind mit ihrer „Rouge Entertainment GmbH“ und deren Geschäftsführer Olaf Behrend vom Erfolg überzeugt. Der Standort möge wenig repräsentativ sein, sei unmittelbar an der A40 mit 1000 kostenlosen Parkplätzen aber „ideal“. Und: Die Dinner-Show für bis zu 500 Gäste fülle eine landesweite Marktlücke für ein „gehobenes Publikum ab 25“.

Menü, Revue und Party

Die „Las Vegas Dinner Show“ an der Freudenbergstraße kostet 97 Euro Eintritt (Menü, Revue, Aftershowparty, ohne Getränke).

Wer nur bei der nächtlichen Party mittanzen will, zahlt ab 23.30 Uhr 20 Euro Eintritt.

Alle Infos und Buchungen auf www.rouge.de.

Die „Las Vegas Dinner Show“ ist fortan einmal im Monat geplant (nach dem Auftakt im Dezember auch am 18. Januar und 14. Februar). Ab Februar 2020 soll – gleichfalls monatlich – die Partyreihe „One More Time“ folgen. „Hinzu kommen spezielle Events wie der Tanz in den Mai oder Halloween sowie Vermietungen für private Feiern oder geschäftliche Anlässe. Das Interesse ist bereits groß“, so die Inhaber.

Inhaber setzen auch auf Pop- und Schlagerkonzerte

Hoffnung legt das Ehepaar Lebendig auch auf das „Rouge“ als Veranstaltungshalle. Die Kapazität taugt für durchaus große Namen: 2100 Besucher fänden bei Konzerten stehend Platz. Infrage kämen Schlager, Rock oder Pop. Damit würde u. a. dem Ruhrcongress und der Zeche Konkurrenz in der eigenen Stadt erwachsen.