Bochum. Karsten Rudolph sieht deutliches Signal gegen die Große Koalition. SPD in Bochum hat sich neu aufgestellt.
Nach der Entscheidung der SPD-Parteibasis für Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans als erste Doppelspitze in der Geschichte der Sozialdemokratie fällt jetzt der Blick auf die Situation vor Ort. „Ich sehe in unserer Partei durch dieses Votum eine große Sehnsucht nach Glaubwürdigkeit in den Führungspositionen erfüllt“, sagt Bochums SPD-Parteichef Karsten Rudolph.
Skepsis gegenüber der „Käseglocke Berlin“
Dabei räumt Rudolph ein, dass er durchaus mit dieser Entscheidung gerechnet habe. Es gebe eben die große Käseglocke in Berlin, doch im Land gebe es gleichzeitig viel Skepsis zu deren Position. Für Rudolph ist klar: „Dieses Votum ist eine klare Entscheidung und ein deutliches Signal gegen die Große Koalition.“ Jetzt warte er gespannt auf den Bundesparteitag in Berlin am Nikolaustag.
Für die Arbeit vor Ort in Bochum sei die Mitgliederentscheidung ebenfalls wichtig. Auf der Vertreterversammlung Anfang November hatte die SPD den bereits zuvor nominierten Thomas Eiskirch (96,5 Prozent der Stimmen) zum gemeinsamen Oberbürgermeisterkandidaten von SPD und Grünen bestätigt. Außerdem wurden die Kandidaten und Kandidatinnen für die 33 Kommunalwahlbezirke als auch die für die Reserveliste gewählt.
Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Elan
Auf der Liste finden sich neben bekannten viele neue Namen. Auf Platz eins der Reserveliste wurde Martina Schmück-Glock gewählt, gefolgt von Burkart Jentsch, Sonja Gräf, Jörg Czwikla und Simone Gottschlich auf den weiteren Plätzen. Die SPD spricht in diesem Zusammenhang „von einem starken Team aus erfahrenen und neuen Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitikern“.
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Karsten Rudolph jedenfalls setzt jetzt auf ein zugkräftiges Kommunalwahlprogramm, das im Entwurf bereits vorliegt. Es soll auf dem Unterbezirksparteitag im Mai 2020 verabschiedet werden. Die Richtung gibt er mit Blick auf zahlreiche positive Entwicklungen in Bochum schon einmal vor: „Deswegen treibt uns nicht Sündenpessimismus. Wir können aus guten Gründen Zukunftsoptimismus verbreiten.“
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