Bochum. Der Parteitag der Bochumer SPD hat Thomas Eiskirch einstimmig als OB-Kandidaten vorgeschlagen. Entscheiden wird darüber die Vertreterversammlung.

Einstimmig hat der Parteitag der Bochumer SPD am Montagabend Thomas Eiskirch als Kandidaten für das Amt des Bochumer Oberbürgermeisters vorgeschlagen. Nach dem Willen der 134 Parteitagsdelegierten soll er als gemeinsamer Kandidat von SPD und Grünen bei der Direktwahl im Herbst 2020 antreten. Nach den Statuten der SPD muss über diesen Vorschlag noch die Vertreterversammlung des Unterbezirks abstimmen. Diese Versammlung findet am 4. November statt. Doch deren Zustimmung gilt als sicher.

„Jetzt müsst ihr aus den Puschen kommen“

Zu Beginn des Parteitags in der Wattenscheider Stadthalle ging der Bochumer SPD-Vorsitzende Karsten Rudolph noch einmal auf die Hintergründe ein, die zur Idee, mit einem gemeinsamen rot-grünen Kandidaten anzutreten, geführt haben. In Richtung CDU, die bislang noch keinen eigenen OB-Kandidaten präsentiert hat, rief er angriffslustig aus: „Liebe Freunde, ihr müsst jetzt selbst mal aus den Puschen kommen und nicht nur auf die anderen warten.“ Nur mit einer kurzen Nebenbemerkung verwies er auf in der letzten Woche bekannt gewordene Einzelheiten zu Absprachen der beiden Parteien: „Wir dachten, das waren vertrauliche Gespräche.“

Kämpferische Rede von Thomas Eiskirch

Wie auch immer. Thomas Eiskirch machte mit einer sehr kämpferischen Rede seinen Anspruch deutlich, auch nach der Wahl im nächsten Jahr die Stadt Bochum für weitere fünf Jahre als Oberbürgermeister zu führen. Ganz klar stellte er sein sozialdemokratisches Profil heraus. Und, ja er sei jemand, der sich auch überzeugen ließe. Aber: „Ich lasse mir von niemandem meine Überzeugung abverhandeln.“ Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die SPD zwar Kompromisse mache, aber sich nicht verbiegen werde.

Stehende Ovationen der Parteitagsdelegierten in der Wattenscheider Stadthalle nach einer kämpferischen Rede von Thomas Eiskirch.
Stehende Ovationen der Parteitagsdelegierten in der Wattenscheider Stadthalle nach einer kämpferischen Rede von Thomas Eiskirch. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

„Bochum ist im Aufbruch“

Eiskirch wies in diesem Zusammenhang auf das Erreichte hin, die deutlichen positiven wirtschaftlichen Signale, die rasante Entwicklung von Mark 51/7 etwa oder die angekurbelte Bauwirtschaft. Ganz wichtig sei ihm aber der Bau des neuen Fliedner-Heimes für Obdachlose und Menschen in schwierigen Lebenslagen gewesen. Zum Abschluss seiner Rede rief er den Delegierten zu: „Bochum ist im Aufbruch aber noch lange nicht am Ziel.“ Und für dieses Ziel wolle er arbeiten.

Der Parteitag reagierte mit minutenlangem stehenden Beifall. Und Karsten Rudolph zauberte eine Grubenlampe aus Messing hervor. „Die, lieber Thomas, kannst Du mit zur Vertreterversammlung der Grünen nehmen“. Am 24. September wird er auch dort sprechen.