Bochum-Weitmar. Das Bochumer Unternehmen Markus-Bau investiert mit der VBW 22 Millionen Euro. An der Brantropstraße entstehen Mietwohnungen und Eigenheime.

Auf dem fast einen Hektar großen Gelände der ehemaligen Grundschule Brantropstraße entsteht ein Neubaugebiet. Die Erschließungsarbeiten haben begonnen, am Mittwoch erfolgte der symbolische Baustart. Die Brantropstraße bleibt dazu noch etwa vier Wochen gesperrt. Der Bochumer Bauträger Markus-Bau investiert in Kooperation mit der VBW elf Millionen Euro.

Das neue Quartier besteht aus elf Einfamilienhäusern (darunter zehn Doppelhaushälften) als Eigentum, die VBW plant sechs Mehrfamilienhäuser mit 74 Wohnungen, darunter 46 als öffentlich geförderter Mietwohnungsbau.

Blockheizkraftwerk für Strom und Wärme

Karsten Koch, Geschäftsführer von Markus-Bau: „Wir haben in einem anonymen Bestgebotsverfahren der Stadt den Zuschlag erhalten. Dabei zählten nicht allein das Preisangebot, sondern auch ökologische und soziale Aspekte, Gestaltung und Konzept.“ So wird ein Blockheizkraftwerk das Quartier mit Wärme und Strom versorgen, alle Hausdächer werden begrünt.

  So soll das neue Wohngebiet nach dem Entwurf des Büros Kemper, Steiner & Partner aussehen. 
  So soll das neue Wohngebiet nach dem Entwurf des Büros Kemper, Steiner & Partner aussehen.  © Architekten | KSP

Das Bochumer Architektenbüro Kemper, Steiner & Partner konnte mit seinem Entwurf für das Quartier die Jury gleichermaßen überzeugen.

Die Erschließung soll fünf Monate dauern. Markus-Bau baut eine neue Straße mit Wendehammer von der Brantropstraße aus, hinzu kommen Beleuchtung und Versorgungsleitungen. Die Straße wird als verkehrsberuhigter Bereich gestaltet. Sie soll 6,5 Meter breit werden, gepflastert und zwei Längsparkstreifen erhalten. Das Unternehmen hat mit der Stadt einen städtebaulichen Vertrag geschlossen. Mit den Arbeiten ist die Dortmunder Firma Stricker beauftragt worden. Im Anschluss daran, so Karsten Koch, beginnt der Bauträger mit den Einfamilienhäusern. „Die können 2021 bezugsfertig sein.“ Die Mehrfamilienhäuser brauchen ein Jahr länger.

Die Kosten für die Erschließung

Die Baukosten beziffert die Verwaltung auf 862.000 Euro, davon für Entwässerung und Kanalbau 585.000, für den Straßenbau 250.000 und für die Beleuchtung 27.000 Euro. Die Kosten für die Erschließung soll die Markus Bau GmbH tragen, die dafür die nötigen Flächen von der Stadt kauft.

Für das Bauvorhaben wird die Erschließungsstraße angelegt, zunächst als Baustraße mit einer Zehn-Zentimeter-Bitumen-Deckschicht, endgültig und öffentlich gewidmet dann über insgesamt 120 Meter Länge von der Brantropstraße aus in östlicher Richtung in zwei Bögen und in einen Wendehammer.

Die Vermarktung der Einfamilienhäuser übernimmt die Sparkasse Bochum. Koch: „Bis heute haben dort bereits 300 Interessenten angefragt.“ Die Häuser mit einer Größe von 136 bis 160 Quadratmetern kosten einschließlich Grundstück und Garage zwischen 466.800 und 556.800 Euro.

Gelände mit Gefälle

Aufgrund der topographischen Lage – das Grundstück hat in Richtung Brantropstraße ein starkes Gefälle – wurde die ursprüngliche Planung in Absprache mit der Stadt leicht angepasst.

Zum Spatenstich betonte Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD): „Das ist ein besonderes Projekt, gut für Weitmar. Es handelt sich hier um einen begehrten Standort, gut an Bus, Bahn und Nahversorgung angebunden.“ Das Stadtteilzentrum Weitmar-Mitte ist wenige Gehminuten entfernt.

Soziales Zentrum gegenüber

Mit dem neuen Wohngebiet wird die Neunutzung des ehemaligen Schulgeländes komplettiert. Im August konnte das gegenüberliegende neue soziale Zentrum fertiggestellt werden. Es beherbergt die Erziehungsberatungsstelle, die Familienbildungsstätte und die sozialen Dienste unter einem Dach, Angebote, die ehedem dezentral im Bezirk Südwest untergebracht waren.