Bochum. FDP und SPD streiten sich um einen Zaun am Tana-Schanzara-Platz. Die Kritik der Genossen sei eine „Meldung aus Absurdistan“, sagen die Liberalen.

„Ein Zaun ist ein Zaun – und daher ist kein Vergleich zur Weltpolitik nötig“, sagt Felix Haltt. Der stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP in Bochum kann die Kritik des SPD-Ortsvereins Ehrenfeld am neuen Zaun am Rande des Tana-Schanzara-Platzes nicht verstehen.

Der Eigentümer des Nachbargrundstückes hatte den Schleichweg über seine Fläche zur Clemensstraße durch den Bau des Zaunes verschlossen. Die SPD Ehrenfeld reagierte darauf mit Kritik, man lebe in einer Welt, in der man weniger Mauern, Zäune und Tore brauche.

„Ein völlig normaler Vorgang“

 Der „Zaun des Anstoßes“ ist hier im Hintergrund zu sehen.
 Der „Zaun des Anstoßes“ ist hier im Hintergrund zu sehen. © SPD

„Irgendwie klingt das alles wie eine Meldung aus Absurdistan“, sagt Felix Haltt. „Da stellt ein Eigentümer einen Zaun auf, um offenbar das unberechtigte Betreten seines Grundstücks zu verhindern, und der SPD Ehrenfeld fällt nichts Besseres ein, als diesen völlig normalen Vorgang politisch zu kommentieren.“

Die SPD in Ehrenfeld scheine ein Problem mit Privateigentum zu haben, so Haltt. Zumal man ja einräume, dass die Aufstellung des Zaunes legal sei.

Vergleich zum Mauerbau verbietet sich

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Die Argumentation des Ortsvereinsvorsitzenden Jens Matheuszik, der die Interessen der Bürger in den Vordergrund stelle, sei nicht nachvollziehbar. Haltt: „Bei der Nutzung eines Privatgrundstücks sind allein die Interessen des Eigentümers ausschlaggebend, wenn es keine gesicherten Rechte Dritter gibt. Wenn man dann auch noch von einer Welt, in der man weniger Mauern, Zäune und Tore brauche, fabuliert, schießt man meilenweit über das Ziel hinaus und hat anscheinend jeglichen Maßstab verloren. Ein Zaun ist ein Zaun – da ist ein Vergleich zur Weltpolitik und zum Mauerbau völlig überzogen und mutet schon lächerlich an.“

Gespräch mit dem Eigentümer suchen

Wenn der SPD in Ehrenfeld wirklich an einer Lösung für alle Beteiligten gelegen wäre, hätte sie lieber das Gespräch mit dem Eigentümer suchen sollen, so Haltt, „anstatt sich gleich auf dessen Kosten mit einer Pressemitteilung zu profilieren“.