Bochum-Wattenscheid. Wattenscheider Schauspieler übernimmt eine Episodenhauptrolle in der Serie „Check Check“. Für das ZDF stand Joswig in Schweden vor der Kamera.
Simmering. Provinz. Mäßige Geschäftigkeit prägt den Flughafenbetrieb. Ob Patrick Joswigs Figur den Alltag der fiktiven Security-Mannschaft aufmischen kann, zeigt sich am Montag (11.). Der gebürtige Wattenscheider übernimmt in der achten Folge der Comedy-Serie „Check Check“ von und mit Klaas Heufer-Umlauf eine Episodenhauptrolle. Allzu viel will Joswig vorab nicht verraten: „Mit meiner, nennen wir es Marotte, bin ich in ,Simmering‘ stadtbekannt.“
Gedreht wird die Serie, die derzeit kostenlos online beim Streamingdienst „Joyn“ zu sehen ist, am Regionalflughafen Kassel-Calden. Als durchaus „ruhig“ beschreibt der Wattenscheider Schauspieler auch den realen Betrieb. Der Sicherheitscheck hingegen wurde ernst genommen: „Rund eine Stunde pro Tag hat es schon gedauert, bis die ganze Filmcrew auf alles überprüft worden ist.“
Gelassenheit in Kassel
Stattgefunden haben die Dreharbeiten versetzt „im Zeitraum eines Monats. In Kassel war ich bestimmt seit 20 Jahren erstmals wieder. Es ist fraglos eine schöne Stadt, das Problem ist nur, dass im Umkreis von 100 Kilometern einfach nix ist.“ Das passt wiederum zum provinziellen Grundgedanken der fiktiven Serien-Stadt Simmering – fernab von Hektik und Großstadt-Flair.
ZDF-Dreh in Schweden
An Hauptstädten mangelt es Joswig dennoch nicht. Der Wahl-Berliner (Kreuzberg) war zuvor im Auftrag des ZDF in Schweden unterwegs. In Nyköping stand Joswig zunächst erneut in der Provinz für die Serie „Inga Lindström“ vor der Kamera. „Prinzipiell sind Drehs immer hart getaktet. Abends anreisen und zur Kostümprobe, dann zwei Tage Arbeit und direkt Abreise. Die Hauptstadt Stockholm konnte ich mir aber zumindest kurz mal anschauen – und das lohnt sich sehr.“ Nur Rauchen ist in der schwedischen Öffentlichkeit offenbar nicht ganz so gerngesehen.
Mit Drehorten und Formaten ändern sich fraglos auch die Rollen. Von der Seifenoper über Comedy-Serien (Pastewka) und Krimi-Klassiker (Tatort, Polizeiruf 110) bis zu TV- und Kino-Filmen (Mata Hari, Junges Licht, 23) hat der 44-jährige mittlerweile eine lange Liste vorzuweisen: „Grundsätzlich bin ich offen für alles, wenn mir das Drehbuch liegt und die Rolle passt. Natürlich liest man erstmal in Ruhe und sagt dann erst zu.“
Einfluss auf die Rollen
Wie viel Einfluss er als Schauspieler auf seine Figur hat, hängt dabei auch immer vom Regisseur ab: „Natürlich improvisiert man, bietet mal eine eigene Interpretation an, die vom Drehbuch abweicht und auch immer mal angenommen wird. Manchmal ist es aber genauso wichtig, Rolle und Dialog eins zu eins umzusetzen, besonders bei literarischen Vorlagen und historischen Filmen.“
Beobachten bringt Inspiration
Für Joswig als Schauspieler total wichtig und mittlerweile „mein Hobby: Menschen beobachten. An einem sonnigen Tag auf einer Bank zu sitzen oder an einem ,Melting Pot‘ wie einem Bahnhof oder eben Flughafen unterwegs zu sein und zu beobachten, gibt viel Input. Man übernimmt zum Beispiel Körperhaltungen, läuft mit einem Buckel oder stellt das Becken extrem nach hinten – dadurch fühlt man sich automatisch ganz anders.“
Zurück in die Heimat geht es für den Kreuzberger nach den beiden Drehs in Schweden und Kassel im November. Im Ruhrpott steht am 10. Dezember eine Lesung mit Schauspiel-Kollegin Nina Petri (u.a. Tatort, Lola rennt) in der Stadtbücherei Gladbeck an. Vorgetragen werden Lebensgeschichten der Stadtgeschichte. Im Anschluss besucht Joswig dann seine Wattenscheider und Bochumer Wiegen und wird beim Podcast „Laut Punkt Leise“ vertreten sein.