Bochum. Die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen kritisieren die Digitalisierung an Schulen in NRW. Geschäftsführer fordert mehr Tempo bei Veränderungen.

Der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen mit Sitz in Bochum ist enttäuscht über die Ergebnisse einer jüngst veröffentlichten internationalen Vergleichsstudie zu Computer-Kompetenzen von Schülern in der 8. Klasse. „Wenn Schüler in Kasachstan, Uruguay oder Chile bessere IT-Kenntnisse haben als Schüler in NRW, sollte uns das zu denken geben“, findet Dirk W. Erlhöfer.

„Wir verschlafen in Deutschland gerade den digitalen Wandel. Unsere digitale Infrastruktur ist schon miserabel, nun wird erneut offensichtlich, dass auch unsere Schulen und unser Bildungssystem meilenweit hinterherhinken“, so Erlhöfer.

13 Schüler teilen sich ein digitales Gerät

Nicht einmal 30 Prozent der Schulen hätten ein funktionierendes WLAN. Hinzu kommt: In NRW teilen sich im Schnitt 13 Schüler ein digitales Gerät (Computer, Laptop, Tablet), in den USA sind es zwei, in Finnland drei. „Ohne Laptop, PC oder Tablet wird es schwer, digitale Kompetenzen zu vermitteln. Wir müssen endlich begreifen, was dieser Wandel für uns bedeutet“, sagt Erlhöfer.

Die Politik habe mit dem Digitalpakt für Schulen zwar Gelder und Mittel bereitgestellt, um Ausstattung und digitale Konzepte an Schulen zu verbessern. „Wenn ich aber sehe, mit welchen politischen Nebengeräuschen dieser Pakt überhaupt erst zustande gekommen ist, statt sachorientiert zusammen zu arbeiten, bin ich skeptisch, was die zügige Umsetzung der Maßnahmen angeht. Wir müssen endlich Tempo aufnehmen“, so Erlhöfers abschließender Appell.