Bochum. Falsche Polizisten treiben immer wieder ihr Unwesen in Bochum. Jetzt wurde eine weitere Masche aus Wattenscheid bekannt. Sie scheiterte.

Mit einer weiteren Variante einer Betrugsmasche haben falsche Polizisten versucht, einen Mann aus Wattenscheid über den Tisch zu ziehen. Das scheiterte aber, wie dessen Sohn der WAZ berichtete.

Demnach wurde sein Vater vor einigen Tagen von einem unbekannten Mann angerufen. Dieser erklärte, dass er Polizeibeamter und „Herr Graf“ sei. Der vermeintliche Polizist behauptete, dass gegen den Wattenscheider ein Haftbefehl aus Wiesbaden vorliege. Ein Aktenzeichen, nach dem dieser aber fragte, konnte der Anrufer nicht nennen.

Der Angerufene war misstrauisch und rief die echte Polizei

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Stattdessen erklärte er, dass es weitere Informationen zu dem Haftbefehl unter einer bestimmten Telefonnummer aus der Türkei gebe. Außerdem würde „gleich“ eine Polizeistreife vorbeigeschickt.

Der Wattenscheider war aber misstrauisch und erkundigte sich bei der echten Polizei in Bochum. Diese schickte eine offizielle Streife vorbei. Die von dem falschen Polizeibeamten angekündigte Streife erschien hingegen nicht.

„Die Polizei vermutet, dass dies an der Nachfrage nach dem Aktenzeichen gelegen hat, wodurch meine Eltern als nicht so leicht über den Tisch zu ziehen angesehen worden sein mögen“, meint der Sohn.

„Das schauspielerisch-kriminelle Drehbuch wird immer weiter fortgeschrieben“

Was genau mit dem Haftbefehl und der Telefonnummer bezweckt wurde, ist unklar. Möglicherweise sollte der Haftbefehl gegen eine Bargeldzahlung aufgehoben werden und/oder die Anwahl der internationalen Rufnummer hohe Kosten beziehungsweise Gewinne zur Folge haben.

Polizeisprecher Volker Schütter sind solche Betrugsmaschen wie hier in Wattenscheid hinlänglich bekannt, schon seit Jahren. Da wundern ihn auch weitere Nuancen nicht mehr. „Das schauspielerisch-kriminelle Drehbuch wird immer weiter fortgeschrieben“, sagte er der WAZ.

Erst vor wenigen Tagen war die Masche einer falschen „BKA-Beamtin“ in Witten erfolgreich: Eine Seniorin wurde mehrfach angerufen und mit einer Märchen-Geschichte dazu gebracht, mehrere Tausend Euro an einen vermeintlichen „Polizeibeamten“ zu übergeben. Es war ein Mittäter.