Bochum-Hordel. Jana und Tim Hildebrand bereiten in Bochum-Hordel ihr Grusel-Labyrinth vor. Zu Halloween lässt sich die Nachbarschaft gerne von ihnen erschrecken.
Jana und Tim Hildebrand schlagen eifrig Holzpoller in den Vorgarten ihres Nachbarn Ludger Warnecke. Etwas willkürlich scheinen die Pflöcke die Rasenfläche einzurahmen – doch die Geschwister haben einen genauen Plan: Sie bauen das Grundgerüst ihres Grusel-Labyrinths, das in der Nachbarschaft schon Bekanntheitsstatus hat. Seit einigen Jahren lehren die beiden und einige weitere Helfer den Anwohnern zu Halloween das Gruseln.
Nachbar Ludger Warnecke stellt seinen Vorgarten zur Verfügung
Für Kinder und Erwachsene
Das Labyrinth ist am 31. Oktober ab 17 Uhr geöffnet, Ende offen. Es befindet sich im Vorgarten der Wasserbankstraße 14.
Das Labyrinth hält für Erwachsene und gleichermaßen für Kinder einige Schreckmomente bereit.
Gegen die Anspannung gibt es Süßigkeiten und eine Bar. Das gesamte Angebot ist kostenlos, über Spenden freuen sich die Geschwister jedoch.
„Wir machen das bestimmt schon seit fünf Jahren“, sagt Tim Hildebrand. Der 20-Jährige ist sich nicht ganz sicher, wann er angefangen hat, zunächst das eigene Haus zusammen mit seiner Schwester zu dekorieren. So richtig verwirklichen konnten sie ihre Gruselideen allerdings nicht. Die Lösung hat vor einiger Zeit Ludger Warnecke geliefert. Er stellte kurzerhand seinen eigenen Vorgarten zur Verfügung, der um einiges mehr Platz bietet. „Ich kenne die beiden, seitdem sie in den Kindergarten gehen“, sagt er. „Als Halloween bei uns populärer wurde, war ich zunächst skeptisch. Dann habe ich allerdings angefangen, die Kinder, die bei uns klingeln, zu erschrecken und wiederum das Kind in mir entdeckt.“ Er hat begonnen, sich mit Deko-Artikeln einzudecken und sie irgendwann Tim Hildebrand vermacht – der Kreis schließt sich also.
Jana und Tim Hildebrand beginnen drei Monate vor Halloween mit Planung
Das Equipment ist freilich seitdem gewachsen: Besonders aufregend sind die vier Animatronics. Das sind über zwei Meter große Puppen, die sich durch einen elektrischen Antrieb bewegen und auch häufig auf Jahrmärkten zum Einsatz kommen. „Einer davon kostet um die 300 Euro“, sagt Tim Hildebrand. Einen Großteil der Ausstattung hat er mit Jana Hildebrand auch selber gebastelt, etwa zerfleischte Körper oder auch eine Art gruseliger, überdimensionaler Springteufel. Damit alles klappt, beginnen die beiden etwa drei Monate im Voraus mit ihren Planungen.
Konkret bedeutet das, verschiedene Räume zu entwickeln und die eigenen Kostüme herzurichten. „Durch das Labyrinth laufen auch verkleidete Freunde mit Schreck-Faktor“, sagt Jana Hildebrand. Jedes Jahr gibt es neue Dekoration und auch neue Schauplätze – was dieses Mal auf die Besucher wartet, wollen sie im Voraus nicht verraten. Sie geben nur einen Tipp: Sie werden sich in der Sicherheit frischen Popcorndufts wähnen. Ein Klassiker sei allerdings der Schlachtraum: Mit abgetrennten Gliedmaßen und Blut wird hier nicht gespart.
Die Geschwister erschrecken gerne
Doch die beiden wären keine echten Horror-Fans, wenn sie nur aufs dickflüssige Rot setzen würden: „Wir müssen schließlich alle Geschmäcker bedienen“, finden sie. Unterschiedliche Themenbereiche werden in ihrem Labyrinth bespielt. Um sich Inspiration zu holen, schauen sie sich auch selber Gruselkabinette an, zum Beispiel im Movie-Park. „Da merken wir immer, dass wir ziemlich abgehärtet sind. Ich erschrecke mich nicht, sondern schaue mir an, wie die Labyrinthe gebaut sind oder wie die Profis schminken“, sagt Tim Hildebrand. Aus dem Grund ist es für die Geschwister auch keine Option, Halloween auf einer Party zu verbringen: „Das ist doch langweilig.“ Wenn sie selber erschrecken können, sind sie in ihrem Element – und das wird wohl auch dieses Halloween wieder hinhauen.