Bochum. Das Bochumer Zitherorchester wird 125 Jahr alt. Mit einem beschwingten Konzert in Langendreer wird die Tradition lebendig gehalten.
Das Bochumer Zitherorchester (BZO) feiert 125. Geburtstag. Das schöne Jubiläum wird mit einem Festkonzert in der Christuskirche Langendreer angemessen gefeiert. „125 Jahre, immer in Bewegung“ lautet das Motto des Abends. Es lässt sich ohne Weiteres auf den Klangkörper selbst übertragen.
„Klavier des Bergmanns“
Immer in Bewegung zu bleiben, das war wahrlich nötig, um eine Konstanz von mehr als einem Jahrhundert hinzubekommen. Schließlich ist das Zitherspielen heute längst nicht mehr so verbreitet wie zu den Anfangstagen des Orchesters. Damals galt das Zupfinstrument als „Klavier des Bergmanns“; zumal im industriellen, arbeitsamen Ruhrgebiet waren Zitherorchester um Jahrhundertwende 1900 weit verbreitet.
Heute ist es nicht allein die Musik, sondern auch der Gemeinschaftssinn, der junge wie alte Mitglieder des BZO zusammenbringt und nicht ans Aufhören denken lässt. Einmal im Monat trifft man sich zur Tagesprobe in Langendreer, die Orchesterleitung hat seit 2014 der Komponist und Musiker Raphael D. Thöne inne. Die Proben dienen dabei immer auch schon als Vorspiel zu den Jahreskonzerten.
Von Klassik bis zum Ragtime
Einmal im Jahr lädt das Bochumer Zitherorchester zu einem öffentlichen Konzert ein, mehr ist zeitlich nicht drin. Schließlich müssen schon die Proben lange im Voraus geplant und organisiert werden; die Musiker/innen kommen von überall her nach Bochum, einer aus Köln, einer aus Xanten. Der Dirigent reist eigens aus Moers an.
Vollen Einsatz zu zeigen, das galt zumal für die Vorbereitung auf das Jubiläumskonzert, das am Samstag, 9. November, um 17 Uhr in der Christuskirche an der Alten Bahnhofstraße 14 beginnt (Eintritt 12 Euro). Auf dem Programm stehen Werke vieler Epochen und Stile, der Bogen spannt sich vom „Célèbre menuet“ des Vorklassikers Luigi Boccherini über das „Abendlied“ aus der Feder des Langendreer Zither-Stars Hans Krasser bis zum flotten „Entertainer“-Ragtime von Scott Joplin.