James Joyces „Ulysses“ gilt als einer der gewaltigsten Romane des 20. Jahrhunderts. Die Literarische Gesellschaft Bochum wagt eine Annäherung.

Worum geht’s?

Um die James-Joyce-Lesung der Literarischen Gesellschaft am Sonntag, 27. Oktober, im Theater Total, Am Eickhoffpark 7. Vorgestellt wird das letzte Kapitel aus dem Roman „Ulysses“, es ist das Hauptwerk des irischen Schriftstellers James Joyce, der von 1882 bis 1941 lebte.

Was ist das Besondere?

„Ulysses“ gilt als eines der bekanntesten, aber auch als eines der sperrigsten Werke der Weltliteratur. Das Buch erzählt, angelehnt an Homers Odyssee, von den „Irrfahrten“ eines kleinen Anzeigenverkäufers in Dublin. Der Roman spielt an einem einzigen Tag, dem 16. Juni 1904, und fächert ein Riesenpanorama menschlicher und gesellschaftlicher Befindlichkeiten, Gedanken und Gefühle auf.

Was ist daran so schwierig?

Vor allem die Struktur und die Sprache des Romans. Die Geschichte wird nicht linear, sondern tausendfach gebrochen in verschiedensten Variationen erzählt, die ablaufende Zeit und der Zusammenhang der Kapitel spielen eine untergeordnete Rolle. Die literarische Technik des „Bewusstseinsstroms“ kam im 1922 erschienen „Ulysses“ erstmals zur Wirkung.

Was bietet die Lesung?

Gelesen wird das Kapitel „Penelope“, mit dem „Ulysses“ endet. Es ist ein langer Monolog von Molly Bloom, der Frau des Protagonisten Leopold Bloom. Schläfrig in ihrem Bett liegend, denkt Molly zurück an die Zeiten ihres Lehens, ihr Wünsche, ihre Liebe, ihre unerfüllten Hoffnungen. Psychoanalytisch geschulte Techniken des freien Assoziierens werden hier kunstvoll gestaltet und mit der griechischen Penelope-Figur verwoben, die dabei ihre ganz eigene Sicht auf Odysseus/Ulysses darstellt.

Wer liest?

Lesegast der Literarischen Gesellschaft ist die Schauspielerin Yvonne Fischer. Eine Einführung gibt Prof. Ralph Köhnen, Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft.

Wann geht’s los?

Beginn ist bereits um 15 Uhr, der Eintritt beträgt 10/erm. 5 Euro.