Bochum. Im Bochumer Bermudadreieck wird jetzt auch getanzt: Die Schlager-Bar „Platzhirsch“ hat eröffnet. Gezielt wird auf feierfreudige Ü-30-Gäste.

„Ich bin entzückt!“, „Super“, „Genau das Richtige für uns“, „Lieber so einen Laden als noch eine Shishabar“: Durchweg positiv fielen die Online-Kommentare aus, als die WAZ vor zwei Wochen über die neue Schlagerkneipe im Bermudadreieck berichtete. Am Mittwochabend eröffnete der „Platzhirsch“. In der Tat scheint vielen Besuchern ein Tanztreff auf der Bochums bekanntester Ausgehmeile gefehlt zu haben.

Frank Altendeitering ist ein alter Hase im Party-Business. Seit bald 20 Jahren betreibt er die „Party-Arena Bochum“ (früher Anton’s Oberbayern) am Nordring. In Dortmund und Düsseldorf ist er mit dem „Bierkönig“ erfolgreich. Intensiv hat sich der 55-Jährige im Bermudadreieck umgeschaut. Diagnose: Kneipen und Bars gibt’s genug. Doch: „Hier fehlt ein Laden, in dem man richtig feiern und tanzen kann. Vor allem für die Ü-30-Generationen.“

Neueröffnung in der ehemaligen „Angels Lounge“

Als die „Angels Lounge“ auf der Kortumstraße im Sommer dicht machte, griff Altendeitering zu. Zwei Monate wurde umgebaut. Nichts blieb, wo und wie es war. Vorgabe: Die Gäste zusammenzubringen, die Kommunikation zu befeuern, „Schunkel-Atmosphäre zu schaffen“, wie es heißt.

Sitzecken gibt’s in „Frankies Platzhirsch“ mit seinen 220 Quadratmetern nicht. Dafür zwei große Theken sowie Stehtische mit Hockern. So soll das Flirten und Feiern einfacher sein. Essen? Fehlanzeige. Man konzentriert sich auf das Wesentliche: das Trinken. Und das schon zu früher Stunde. Mittwochs bis freitags geht’s um 17 Uhr, samstags um 15 Uhr los. Ein DJ legt auf. Bis 5 Uhr früh soll die Tanzfläche bei Schlagern, Hits und Oldies glühen.

Bisher wird im Dreieck keine Kritik laut

Dabei hat Altendeitering Party-Gänger über 30 im Blick. Gerade für sie fehle es in Bochum an Ausgeh-Möglichkeiten, glaubt der Profi. Wie er den Altersschnitt hochhalten will? Es werde überlegt, ein Schild „Zutritt erst ab 21 Jahren“ anzubringen. „Das wäre ein erster Schritt.“

Voll des Lobes ist Altendeitering über die Aufnahme im Bermudadreieck: „Wir wurden hier sehr nett begrüßt. Kritik an unserem Konzept haben wir nicht gehört.“ Das war anders, als vor einem Jahr die erste Schlagerbar „Schulz!“ nebenan am Kerkwege an den Start ging. Damals zeigte sich die ISG Bermudadreieck wenig begeistert. Beim „Platzhirsch“ indes übt sich das Dreieck in Gelassenheit. Gut so, mein Altendeitering: „Jedes Lokal hat seine Berechtigung. Die Mischung macht’s. Das sehe ich ja auch in der Düsseldorfer Altstadt.“ Und: „Letztlich entscheidet der Kunde.“