Bochum-Laer. Laer verändert sich: Im Laufe der Jahreszeiten und durch Neubauprojekte. Ein Stadtteilkalender mit Drohnenaufnahmen porträtiert die Veränderung.
Ein Blick auf den tiefblauen Ümminger See im Januar, das lichtdurchtränkte Mark-51/7-Gelände im April, die bunte Gorch-Fock-Siedlung im Mai und ein herbstlicher Sonnenaufgang über dem Havkenscheider Feld im November. Wenn er die erhoffte Resonanz findet, könnte bald in jedem fünften Haushalt ein Exemplar hängen: „Laer von oben 2020“ - ein Stadtteilkalender mit Drohnenaufnahmen aus dem Bochumer Osten.
Eine Auflage von 500 Stück haben die Macher, Walter Wolf und Michael Gustrau, umgesetzt, Vorbestellungen gibt es bereits. „Angefangen hat alles bei der Laer’schen Runde, einem Zusammenschluss örtlicher Vereine, Verbände und engagierter Bürger“, erzählt Gustrau. Dort lernte Gustrau, der sich im Förderverein der Grundschule Laer engagiert, den Apotheker Walter Wolf kennen. „Wir haben festgestellt, dass Fotografie für uns beide ein Hobby ist“, erinnert sich Wolf.
Motivauswahl fiel schwer
Bis zum Projekt eines Stadtteilkalenders dauerte es dann nicht mehr lang. Ideengeber für das Projekt waren auch die Bürger von Laer, die in der Apotheke häufig nach einem Kalender fragten. „Meine Kunden fragten mich oft nach einem historischen Kalender, einen solchen hat die Werbegemeinschaft mal vor 20 Jahren herausgegeben“, so der 57-Jährige. Gustrau und Wolf aber wollten etwas Neues machen, historische Aufnahmen schienen ihnen in Zeiten des Umbruchs in Laer überholt.
„Hier passiert aktuell so viel Tolles“, schwärmt Gustrau, der in den vergangenen zwölf Monaten mit seiner Drohne unterwegs war. Im Wandel der Jahreszeiten und im Wandel der Stadtteilprojekte hat er Laer porträtiert. „Meine Drohne hatte ich immer dabei“, sagt der 47-Jährige. Über die Bürgerwoche Ost auf dem Lahari-Platz flog sie ebenso wie über Erdbeerpflücker im Juni und die LFC-Arena im März. Die Motivauswahl fiel folglich schwer: „Wir mussten ganz schön aussortieren“, so Gustrau. Der Blick von oben schaffe eine völlig neue Perspektive auf den Stadtteil.
Heimatgefühl stärken
Wer durch den Kalender blättert, dürfte deshalb staunen. So grün ist es hier? Ein solches Gebäude steht in unserem Stadtteil? So viel hat sich auf dem ehemaligen Opel-Geländer schon getan? „Wir wollen den Wandel im Stadtteil positiv begleiten und das Heimatgefühl stärken“, sagt Wolf. Der Dorfcharakter von Laer bestehe durch seinen „Inselcharakter“ im Bochumer Osten seit je her, wer aber auf zwölf Seiten aus der Luft auf verträumte Schneelandschaften und bunte Häuserdächer blickt, dem werde das noch einmal bewusst.
Laer verändert sich
Der Stadtteil Laer hat rund 6000 Bewohner, die in 2800 Haushalten leben. Laer verändert sich: Die Schließung des Opelwerkes erfordert eine städtebauliche Neuordnung, hinzu kommt das Wohnbauprojekt Ostpark.
Der Stadtteilkalender „Laer von oben 2020“ ist ab sofort in der „Glückauf-Apotheke“ (Suntumerstraße 78) erhältlich. Es gibt 500 Exemplare, der Kalender kostet 7,50 Euro. Die Erlöse gehen an den Förderverein der Grundschule Laer.
Die Laer'sche Runde ist ein Zusammenschluss aus Vertretern lokaler Verbände, Vereine sowie engagierter Bürger. Bei regelmäßigen Treffen geht es um Stadtteilprojekte, Feste und Termine.
Eine Fortsetzung des Kalenders können sich die Macher jetzt schon vorstellen, sie sammeln bereits neue Ideen. Erstmal sollen aber die 500 Kalender unter die Menschen aus Laer gebracht werden. Ab sofort ist der Kalender zum Preis von 7,50 Euro in der „Glückauf-Apotheke“ erhältlich, die Erlöse fließen in den Förderverein der Grundschule Laer. „Die Vorstellung, dass der Kalender bald in vielen Küchen und Wohnzimmern hängt, ist wirklich schön“, sagt Gustrau. Vielleicht rege der Blick auf den Ümminger See zu einem Spaziergang an, oder die Aufnahme der LFC-Arena zum Besuch eines Fußballspiels.