Bochum. Rund 300.000 Wahlberechtigte, darunter viele 16-Jährige, dürfen am 13. September in Bochum wählen. Die Vorbereitungen haben jetzt begonnen.

Erst ganz gemächlich laufen sich die Parteien warm für die Kommunalwahl am 13. September 2020. Derweil gilt es für Stephan Heimrath, als Amtsleiter des Amtes für Bürgerservice auch für die Vorbereitung und Durchführung von Wahlen in Bochum zuständig, schon jetzt vorzudenken. Denn, was für die rund 300.000 Wählerinnen und Wähler beim Ankreuzen nur wenige Minuten dauert, muss zuvor monatelang akribisch vorbereitet werden.

„Eins kann ich heute schon mit Sicherheit vorhersagen. Wir werden uns etwas gedulden müssen, bis am Wahltag das Ergebnis vorliegt“, gibt Heimrath eine Prognose ab. Denn an diesem Sonntag gilt es, fünf verschiedene Wahlzettel auszuzählen. Am Tag der Kommunalwahl werden der Oberbürgermeister, der Rat, die Bezirksvertreter, die Mitglieder des Integrationsrates und erstmals auch die Vertreter für die RVR-Verbandsversammlung, dem Ruhrparlament, direkt gewählt.

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Stichtag für die Wahlunterlagen ist der 16. Juli 2020

Parteien und mögliche Einzelbewerber für das Amt des Oberbürgermeisters haben sich mit Sicherheit schon den wohl wichtigsten Frist-Termin im Zusammenhang mit dieser Kommunalwahl entweder ganz altmodisch rot im Kalender angestrichen oder digital im Smartphone markiert: Bis spätestens Donnerstag, 16. Juli 2020, Punkt 18 Uhr, müssen die Wahlunterlagen im Rathaus eingegangen sein. Wer bis dahin nicht geliefert hat, kann sich danach nicht mehr wählen lassen.

Wie berichtet, ist bislang erst Thomas Eiskirch als gemeinsamer OB-Kandidat von SPD und Grünen nominiert. Andere Parteien sind noch in der Beratungsphase. Einzelkandidaten haben sich bisher nicht aus der Deckung gewagt. Das ruft die Erinnerung an die Oberbürgermeister-Wahl vom 13. September 2015 wach. Damals bewarben sich ein Dutzend Kandidaten, darunter Monika Engel (Grüne) als einzige Frau für das Amt.

2015 traten zwölf Kandidaten an

Bemerkenswert: Zu den acht von ihren Parteien ins Rennen geschickten Menschen gesellten sich vier Einzelkandidaten, die nicht auf die Schlagkraft einer Partei, sondern auf ihre eigene Überzeugungskraft setzten. Markus Zarske, Wolfgang Wendland, Franz-Josef Ermann und Omid Pour Yousefi Kermani traten an: für die Parteien ärgerlich. Diese Einzelbewerber vereinigten immerhin 11,81 Prozent der Stimmen auf sich, wobei der Punk-Sänger Wolfgang Wendland mit 7,92 Prozent sehr deutlich die Nase vorn hatte.

Wahlorganisator Stephan Heimrath erinnert an die „Zulassungsbedingungen. Sie müssen Deutscher oder EU-Einwohner sein, müssen das 18. Lebensjahr vollendet (für OB-Kandidaten, das 23. Lebensjahr) und mindestens drei Monate vor der Wahl ihren Wohnsitz in Bochum haben. Außerdem dürfen sie durch ein Gerichtsurteil auch nicht ihr passives Wahlrecht verloren haben. Zudem benötigen Einzelbewerber noch eine Unterstützerliste.