Bochum.. Am 13. September tritt der parteilose Punk-Sänger Wolfgang Wendland bei der OB-Wahl in Bochum an. Jetzt stellte er sein Wahlprogramm vor.

Thomas Eiskirch ist schuld. „Der SPD-Kandidat hat mich motiviert anzutreten. Ich hatte die Befürchtung, er könnte Oberbürgermeister von Bochum werden,“ sagte Wolfgang Wendland (52) am Dienstag. Der parteilose Sänger der Punk-Band „Die Kassierer“ stellte im Mandragora sein Wahlprogramm vor.

„Ich meine es ernst“, sagte Wendland, der im grauen Dreiteiler mit roter Krawatte vor die Presse trat. Transparenz sei das Kernthema seiner Politik, versprach er. „Die Bürger müssen über die finanzielle Lage der Stadt detailliert informiert werden.“ Dazu gehörten insbesondere auch Informationen über die städtischen Gesellschaften und die Vorlage des gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsberichtes. Wendland: „Der letzte stammt von 2012.“ Zur Transparenz der politischen Arbeit gehören für Wendland auch die Übertragungen aller Sitzungen von politischen Gremien im Internet.

Wendland sorgt sich um Starlight-Express und Hotelgewerbe

Und das Eingestehen von Fehlern. Eine seiner ersten Amtshandlungen werde sein, das Presseamt der Stadt zu beauftragen eine Broschüre zu erstellen, in der „Bochums größte Fehler und was sie gekostet haben“ nachzulesen seien.

Wendland will sich außerdem einsetzen für ehrlichere Gebühren, mehr Wohnbauland, eine bessere Kinder- und Jugendförderung und eine lebhaftere Diskussionskultur. Abschaffen will er das Glasverbot und Gebühren für Straßenmusiker. Die Wirtschaftsförderung will er verpflichten, dem Hotel- und Tourismusgewerbe ein zweites Standbein neben dem Starlight-Express zu entwickeln. „So schön das Musical ist, es wird nicht ewig laufen“, sagte Wendland.

Ewig Bürgermeister von Bochum sein will Wendland nicht. Nach fünf Jahren im Amt will er in seinen Beruf als Musiker, Filmemacher und Schauspieler zurückkehren. Wendland: „Bevor ich 60 werde, möchte ich einen Film drehen. Das ist mein Lebenstraum.“