Bochum. Das O-Werk, einst Opels Verwaltung in Bochum, ist längst vermietet. Eigentümer Landmarken baut nun neu – und hat schon den ersten großen Mieter.

Die Erfolgsgeschichte des früheren Opel-Werks in Bochum-Laer, das Industrie- und Gewerbegebiet Mark 51/7, ist um ein Kapitel reicher: Investor Landmarken AG hat für den Bürokomplex unmittelbar neben der früheren Opel-Verwaltung, dem O-Werk, den ersten großen Mieter an Land gezogen.

Die Krankenkasse Viactiv, die bundesweit etwa 550.000 Mitglieder hat, will von der Universitätsstraße herüber nach Laer an die Hauptachse durch das 70 Hektar große Gelände – die Suttner-Nobel-Allee – ziehen. Dort sollen in Zukunft 750 Mitarbeiter, die Hälfte des Gesamtbelegschaft, tätig sein. Es werden Mitarbeiter aus Essen, Dortmund, Gelsenkirchen und von der jetzigen Zentrale an der Universitätsstraße zum neuen Campus ziehen. Die Kundencenter in den umliegenden Städten, so heißt es, bleiben vor Ort. Das Bochumer Kundencenter indes wird ebenfalls auf Mark 51/7 eingerichtet. Die Kunden hätten dort genügend Parkmöglichkeiten oder könnten mit der Straßenbahn, die künftig direkt vor der Tür halten soll, ihre Krankenkasse gut erreichen.

Mietvertrag über 15 Jahre

Noch sind Viactiv-Vorstandsvorsitzender Reinhard Brücker (l.) und seine Belegschaft in den Backsteingebäuden an der Universitätsstraße untergebracht. In zweite Jahren soll der Umzug erfolgen.
Noch sind Viactiv-Vorstandsvorsitzender Reinhard Brücker (l.) und seine Belegschaft in den Backsteingebäuden an der Universitätsstraße untergebracht. In zweite Jahren soll der Umzug erfolgen. © FUNKE Foto Services | Joachim Haenisch

Ende September haben das Unternehmen und die Aachener Landmarken AG einen Mietvertrag über 15 Jahre abgeschlossen – plus Option auf eine zweimalige Verlängerung um jeweils fünf Jahre. Der Auftrag, um den sich auch sechs weitere Bewerber bemüht haben, hat ein Gesamtvolumen von gut 76 Millionen Euro. Er steht noch unter Vorbehalt, da die Einspruchsfrist noch nicht abgelaufen ist. Auch muss der Viactiv-Verwaltungsrat noch sein Okay geben.

Wert legt die Krankenkasse darauf, dass sie Gestaltung und Konzeption des angemieteten Gebäudes nicht vorgegeben hat, sondern eine fertig konzipierte, vom Vermieter bereits fertig entwickelte Immobilie anmietet. Sie habe auf die Planungen keinen „entscheidenden Einfluss“ genommen – aus vergaberechtlichen Gründen ein entscheidender Faktor.

Erfolgreiche Vermarktung

Die Landmarken AG hatte 2018 das denkmalgeschützte Gebäude der früheren Opel-Verwaltung mit der markanten Rotunde gekauft und saniert es gerade aufwändig. Einziehen werden dort die Ruhr-Uni und der Dortmunder Onlinehändler Babymarkt. Da das Interesse an weiteren Büroflächen groß war, hatte sich Landmarken entschieden, eine weitere Fläche auf Mark 51/7 neben dem O-Werk zu kaufen und dort ein oder sogar mehrere Gebäude zu errichten.

Möglich ist es nach der jüngsten Änderung des Bebauungsplans, an der Stelle einen bis zu 60 Meter hohen Turm zu errichten.