Bochum. Bochum setzt erneut ein Zeichen gegen Fremdenhass. Die Kirchen haben für Freitag, 18 Uhr, zur Menschenkette rund um die Synagoge aufgerufen.
Nach dem Terror-Anschlag am Mittwoch in Halle/Saale rufen die Kirchen in Bochum dazu auf, sich mit den Jüdischen Gemeinden zu solidarisieren. Sie laden dazu ein, am Freitag um 18 Uhr eine Menschenkette um die Synagoge am Erich-Mendel-Platz zu bilden.
„Wir stellen uns an die Seite derer, die im Fadenkreuz des Hasses stehen“, sagt Gerald Hagmann, Superintendent der Evangelische Kirche in Bochum. „Antisemitismus ist keine Meinung, sondern Triebkraft des Terrors.“
Am Mittwoch hatte es einen Aufruf der Evangelischen Kirche Deutschlands gegeben, überall im Land ein deutliches Zeichen zu setzen. Superintendent Hagmann hatte danach Kontakt zu Aleksander Chraga, dem Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen, aufgenommen. „Und danach hatte ich das Gefühl, dass die Jüdinnen und Juden in Bochum eine Menschenkette als stärkendes Zeichen der Solidarität empfinden würden“, so Hagmann.
Symbolische Solidarität
Die Veranstalter hoffen nun, dass trotz der Kürze der Zeit viele Menschen dem Aufruf folgen. So wie in allen deutschen Städten, in denen es Synagogen gibt, soll es auch in Bochum eine Menschenkette als deutliches Zeichen der Solidarität geben. Gegen 18.30 Uhr wird sich die Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen zum Gottesdienst versammeln.
.„Die Aktion in Bochum ist symbolisch“, sagt Michael Kemper, Stadtdechant der katholischen Kirche. „Aber in dieser Situation gewinnen Symbole größere Bedeutung als Reden. Wir alle müssen und wollen dem Hass, den unsere jüdischen Geschwister erleiden, entgegen treten.“
Oberbürgermeister sagt Teilnahme zu
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) wird Teil der Menschenkette sein, die sich – schweigend – als schützender Ring um die Synagoge bilden wird. Er hat sich spontan zur Teilnahme an der Solidaritätskundgebung bereit erklärt.
Die letzte große Menschenkette in Bochum hatte es am 18. Juni 2016 unter dem Titel „Hand in Hand“ gegeben. Mehr als 8000 Menschen setzten damals ein Zeichen gegen Rassismus und für ein weltoffenes und vielfältiges Deutschland.