Bochum. Die leerstehende, frühere Vonovia-Zentrale in Altenbochum bekommt bald einen neuen Mieter. Der will ein Fünftel der Bürofläche belegen.

Gut eineinhalb Jahre nach dem Auszug von etwa 1000 Vonovia-Mitarbeitern bahnt sich eine Neunutzung der früheren Firmenzentrale von Europas größtem Wohnungsunternehmen an. Der Eigentümer hat den ersten Nachfolgemieter gefunden.

Die Steuerfahndung zieht bis spätestens Juli 2020 auf 3620 m2 der insgesamt 17.600 m2 in Altenbochum ein. Bis dahin will die Essener Fakt AG das Gebäude umbauen. Nach Auskunft der NRW-Oberfinanzdirektion werden sich diese Arbeiten aber in Grenzen halten.

Umzug von der Uhlandstraße

Das Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung Bochum, so der genaue Titel der Behörde, die der Oberfinanzdirektion Münster unterstellt ist und die für die Bezirke der Finanzämter Bochum-Mitte, Bochum-Süd, Bottrop, Dortmund-Hörde, Dortmund-Ost, Dortmund-Unna, Dortmund-West, Gelsenkirchen, Herne, Lippstadt, Marl, Recklinghausen und Soest zuständig ist, hat ihren Sitz bislang an der Uhlandstraße 37-39 in unmittelbarer Nähe zum Polizeipräsidium und zum Bergbaumuseum.

Bislang sind die Steuerfahnder in einem denkmalgeschützten Gebäude (l.) an der Uhlandstraße untergebracht.
Bislang sind die Steuerfahnder in einem denkmalgeschützten Gebäude (l.) an der Uhlandstraße untergebracht. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Das denkmalgeschützte Gebäude ist „altersbedingt sanierungsbedürftig“, wie es heißt. „Eine Prüfung hat ergeben, dass ein Umzug in ein modernes Verwaltungsgebäude nicht nur wirtschaftlich am günstigsten ist, sondern auch den heute geforderten Baustandards entspricht“, sagt N’gaima Dimoh, Pressesprecherin der Oberfinanzdirektion NRW.

Mietvertrag über 15 Jahre

Für den künftigen Standort hat dem Vernehmen nach „die gute Infrastruktur, zahlreiche Stellplätze sowie die effizient nutzbare Raumstruktur“ gesprochen. Beide Seiten haben einen Mietvertrag über 15 Jahre abgeschlossen.

Während die frühere Vonovia-Zentrale an der Philippstraße 1974 fertiggestellt wurde, stammt das Finanzamtsgebäude an der Uhlandstraße aus den späten 1920er Jahren. Es „ordnet sich städtebaulich bedeutend zum gegenüberliegenden gleichzeitig entstandenen Polizeipräsidium“, heißt es in der Begründung zur Denkmalwürdigkeit. 1994 wurde es in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen.