Bochum. Rund 5000 Erstsemester sind im Audimax der Ruhr-Uni begrüßt worden. Es waren ein erstes großes Kennenlernen und ein Mix aus Spaß und Ernst.
Die Ruhr-Universität feiert Jubiläum. Zum 40. Mal werden im größten Veranstaltungssaal auf dem Campus, im Audimax, die Erstsemester Willkommen geheißen. Mit Spaß und Kreativität, aber auch mit Ernst und Tiefgang.
Ausgelassene Stimmung im Audimax
Zunächst werden die rund 5000 neuen Studierenden von den studentischen Moderatoren Eva Wanowius (23) und Ravi Frewer (23) im Audimax begrüßt: „Rückt mal näher zusammen, das sind eure zukünftigen Kommilitonen. Dann könnt ihr euch schon mal kennenlernen und wir passen alle rein.“
Die beiden sorgen vor allem für die Leichtigkeit und die ausgelassene Stimmung der einstündigen Veranstaltung und führen durch das Programm: „Macht mal ordentlich Lärm. Wir sind jetzt ungefähr bei 90 Dezibel, das ist Industrielärm, mal gucken, ob wir es bis zum Ende der Veranstaltung auf 120 db schaffen, das wäre dann schon die Lautstärke von ‘nem Rockkonzert“, spornt Wanowius die Menge an und schaut dabei auf ein mitgebrachtes Schallpegelmessgerät.
Denkanstoß: „Wir sind verantwortlich.“
Der Rektor der RUB, Prof. Dr. Axel Schölmerich, schlägt mit dem Appell „Do the science“ ernstere Töne an und erinnert die Studierenden mit Nachdruck: „Ab heute sind Sie Mitglieder der akademischen Gemeinschaft. Isolation bietet keine Antwort auf die Fragen der heutigen Zeit. Wir sind verantwortlich für das Bestehen dieser und der kommenden Generationen. Ich wünsche Ihnen Energie und Durchhaltevermögen. Schön, dass Sie da sind.“
In dieses Spektrum von Ernst und Spaß werden die Werbeauftritte einzelner Bochumer Größen eingeflochten, um das vielseitige Angebot der Stadt zu präsentieren. Johan Simons, Intendant des Schauspielhauses, lädt zu Kulturevents im Bochumer Theater ein: „Bitte, bitte kommt alle!“ Und Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender des Präsidiums beim VfL Bochum, freut sich, die Erstsemester bald im Vonovia-Ruhrstadion zu begrüßen: „Wenn Sie hier erfolgreich abschließen, dann können Sie Präsident eines Bundesligisten werden. Das ist doch auch schon mal was.“
„Wenn ,Bochum’ gespielt wird, verlässt man niemals die Lokalität!“
Auftritte des Ensembles „O Augenblick“ des Schauspielhauses bringen Kultur in den bunten Mix und entlassen die neuen Studierenden mit einer ganz eigenen Interpretation von Herbert Grönemeyers Hit „Bochum“, der in Teilen sogar auf Kisuaheli gesungen wird, eine Sprache aus Afrika.
Moderator Ravi Frewer legt den Neuankömmlingen folgenden Rat zum Abschluss ans Herz: „Wenn ,Bochum’ gespielt wird, verlässt man niemals die Lokalität!“
Das sagen Studenten zu ihrem ersten Tag an der Uni
Lisa (18) studiert jetzt Lehramt an der RUB und ist besonders auf die Erziehungswissenschaften gespannt. „Ich hab nur gute Sachen über Bochum und die Uni gehört und deswegen bin ich hier her gekommen.“
Dennis (19) wird Geschichte und Spanisch an der RUB studieren. „Ich mag den Ruhrpott. Da gab’s gar keine Alternative. Hab mich beworben und es hat direkt funktioniert.“ Er freut sich am meisten darauf, den Stundenplan zusammenzustellen: „Man weiß so gar nicht, was auf einen zu kommt. Und mit dem Stundenplan hab ich wenigstens so ein bisschen Gewissheit.“
Kristina (22) freut sich auf ihr Slavistik-Studium. Sie ist in Russland geboren, aber in Deutschland aufgewachsen. „Ich lasse mich überraschen. Aber ich freue mich vor allem, mehr über die eigene Kultur zu erfahren und die Sprache zu sprechen.“