Bochum. Im Juli 1944 wollte Graf von Stauffenberg das Nazi-Regime stürzen. Seine Enkelin Sophie von Bechtolsheim stellt ihr Buch im Kloster Stiepel vor.

An ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte erinnert eine Lesung mit der Historikerin und Autorin Sophie von Bechtolsheim am Dienstag, 8. Oktober, im Kloster Stiepel (Am Varenholt 9). 75 Jahre ist es her, seit Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Adolf Hitler verübte, um das Nazi-Regime zu stürzen. Doch die sogenannte „Operation Walküre“ scheiterte. Sophie von Bechtolsheim hat jetzt ein Buch über jenen verhängnisvollen 20. Juli 1944 geschrieben – und dies ist durchaus auch persönlich motiviert, denn Stauffenberg war ihr Großvater.

Unter dem Titel „Mein Großvater war kein Attentäter“ hinterfragt Sophie von Bechtolsheim die Motive Graf Stauffenbergs und verteidigt ihren Großvater gleichzeitig gegen dem Vorwurf, ein Terrorist gewesen zu sein. „Wer von Attentätern hört, der denkt an Terroristen, die aus einer fanatischen Ideologie heraus Angst und Schrecken verbreiten wollen. Nichts davon trifft auf Graf von Stauffenberg zu“, sagt sie. Stauffenberg sei lediglich seinem Gewissen gefolgt, um die Verbrechen an der Ostfront und die Morde an den Juden zu stoppen.

Wieviel Freiheit uns heute wert ist

Die Autorin erzählt von den zahlreichen Stauffenberg-Bildern, die ihr im Laufe ihres Lebens begegnet sind – in der Wissenschaft, in den Medien, aber vor allem auch in der eigenen Familie. Sie fragt danach, wie Stauffenberg und die anderen oftmals vergessenen Protagonisten des 20. Juli heute noch Vorbilder sein können – und stellt die entscheidende Frage, wieviel Freiheit uns heute wert ist.