Griesenbruch. Neues Netzwerk Westend tritt die Nachfolge des Stadtumbaubüros an. In Feierlaune waren die gut 500 Besucher des Festes trotz der Regenschauer.
Das inzwischen 12. Westendfest auf dem Springerplatz, organisiert von der Westend AG, zog zahlreiche Besucher an. Sie sahen die Auftritte der Kinder sowie Schüler aus den Kindertagesstätten und Schulen aus Griesenbruch, Stahlhausen und Goldhamme. Viele der gut 500 Besucher ließen sich auch nicht von den zwischenzeitlichen Regenschauern abschrecken; sie stellten sich einfach an den 26 Ständen unter, an denen sich die Vereine und Organisationen präsentierten.
Neues Netzwerk startet im Januar
Das 1. Westendfest organisierte in 2008 das Büro des „Stadtumbaus Westend“, als es den sozialen Stadtumbau im Griesenbruch, Stahlhausen und Goldhamme startete. Ziel war nachbarschaftliches Miteinander zu fördern.
Die Westend AG, ein Zusammenschluss von knapp 15 örtlichen Einrichtungen, kümmert sich seit 2015 in Eigenregie um das Fest. Das Stadtumbaubüro gibt Finanzhilfe bis 2019. Das neue „Netzwerk Westend“ startet am Dienstag, 21. Januar 2020, um 17 Uhr. Ort: Seniorenbüro-Bochum-Mitte, Heuversstraße 2. Schon jetzt sind Bürger zur Mitarbeit willkommen. Kontakt: netzwerk.westend@gmx.de.
Gleichwohl gibt es bald deutliche Veränderungen. Das mit dem Stadtumbau „Westend“ in 2007 eröffnete Büro, das zwischenzeitlich vom Springerplatz an die Kohlenstraße umzog, schließt zum Jahresende 2019. Das Integrative Stadtumbauprogramm für die drei Stadtteile steht kurz vor dem Abschluss.
Zwei Straßen werden umgebaut
„In 2020 werden wir nur noch die Vereinsstraße umgestalten sowie Grünflächen am ehemaligen Torhaus 7 von Krupp (Windhausstraße) anlegen. Das war es“, berichtet Stadtplanerin Lissa Peters vom Umbaubüro. Derzeit werde noch die Cramer- und die Goldhammer Straße erneuert. Das Stadtumbaubüro baute nicht nur für insgesamt 20 Millionen (12 Millionen Euro rund um den Springerplatz; 8 Millionen dann noch einmal zusätzlich für Goldhamme) in den letzten 13 Jahren kräftig um. Das Büro schuf auch viele neue soziale Vernetzungen in der Region. Etwa die jährliche „Westendkonferenz“, die verschiedenen Kulturprojekte an den Kindertagesstätten, Schulen und Altenheimen - auch interkulturell und generationsübergreifend - und natürlich das „Westendfest“ selbst.
Soziale Strukturen erhalten
„Wir wollen, dass diese neuen sozialen Strukturen zukünftig nicht wegbrechen“, sind sich Ilka Genser vom Seniorenbüro Mitte und Sabine Timmer vom St. Marienstift einig. Die beiden gehören mit mehreren anderen Organisationen zur Westend AG, die bisher vor allem das Westendfest - refinanziert von Stadtumbaubüro und Stadt - betreut haben, seit 2015 völlig in Eigenregie.
Schirmherr Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) verabschiedete öffentlich zwischen den einzelnen Programmteilen Lissa Peters und Dorte Huneke-Nollmann vom Stadtumbaubüro. Das Quartier, so betonte er, sei deutlich ansprechender geworden u.a. mit einem aufgewerteten Springerplatz, einem Nachbarschaftszentrum „Q1“ (vormals Friedenskirche) und 200 erneuerten Fassaden, die mit Hilfe von Fördermitteln verschönert wurden.
Stadt unterstützt die Arbeit
Gleichzeitig begrüßte Eiskirch das neue „Netzwerk Westend“, das aus der Westend AG und weiteren Mitstreitern (auch Einzelpersonen) entsteht. Im Januar 2020 nimmt es seine Arbeit auf. Finanzielle Unterstützung für die bisherigen kulturellen und sozialen Aufgaben soll es über die Stadt bekommen. Genser vom Seniorenbüro: „Damit wollen wir den begonnenen Prozess des Miteinanders im Quartier verstetigen.“
Jens Rehwinkel vom städtischen Planungsamt bestätigt die zukünftige Förderung durch sein Amt. „Die Mittel sind im Haushalt 2020 eingestellt. Dieser ist allerdings weder vom Stadtrat beschlossen noch vom Regierungspräsidenten in Arnsberg genehmigt“, betont er. Die Zukunft im Westend kann gleichwohl starten.